Bundesbericht Energieforschung: fast 1,5 Milliarden Euro Förderung im Jahr 2022

Eine Frau hält eine Folie mit kleinen Solarzellen in die Höhe, zwei Klemmen sind daran angebracht - Energieforschung, Photovoltaik. DünnschichtFoto: luchschenF /stock.adobe.com
Entwicklung einer Dünnschicht-Solarzelle (Archivbild)
Der Bundesbericht Energieforschung 2023 stellt die Förderpolitik der Bundesregierung und die Fortschritte des 7. Energieforschungsprogramm vor. Er wurde am gestrigen Mittwoch im Kabinett verabschiedet.

Die Förderung des Bundes für die Energieforschung lag im Jahr 2022 laut dem „Bundesbericht Energieforschung 2023“ bei fast 1,5 Milliarden Euro. Laut der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Bundesregierung 7.365 Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte mit 1,1 Milliarden Euro bezuschusst. Weitere rund 320 Millionen Euro flossen in die institutionelle Förderung des Forschungsbereichs Energie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Innovative, klimaschonende und hocheffiziente Energietechnologien seien notwendige Voraussetzung für eine langfristig sichere, wirtschaftliche und klimaverträgliche Energieversorgung, so das BMWK. Die Forschungsförderung leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

Aktuell läuft das 7. Energieforschungsprogramm mit dem Titel „„Innovationen für die Energiewende“. Es beinhaltet Grundlagenuntersuchungen ebenso wie die Erprobung moderner Energietechnologien kurz vor der Marktreife. Das BMWK ist dabei federführend. Je nach Thema sind weitere Ministerien beteiligt: das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Grundlagenforschung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die Bioenergie und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) für die Förderung der nuklearen Sicherheitsforschung.

Das 8. Energieforschungsprogramm ist in Vorbereitung und soll im Sommer 2023 vorgestellt werden, wie Solarserver berichtete.

Die Pressemitteilung zum Bericht über die Energieforschung nennt vier Beispielprojekte, die eine Förderung erhalten haben und 2022 abgeschlossen wurden.

OffsH2ore (2020-2022): Mit Offshore-Windenergie direkt auf See Wasserstoff erzeugen

Die Projektpartner erforschten, wie es technisch und wirtschaftlich gelingen kann, Wasserstoff auf dem Meer herzustellen und per Schiff an Land zu bringen. Ausgangspunkt war ein fiktiver Offshore-Windpark in der Nordsee, der mit einer Elektrolyseplattform verbunden ist. Auf dieser kann grüner Wasserstoff produziert werden, der im Anschluss per Schiff an die Küste gelangt. Neben den schwierigen Betriebsbedingungen auf See analysierten die Fachleute, wie der Wasserstoff gespeichert und transportiert werden könnte. Die Empfehlungen des Forschungsteams könnten als Musterlösung für Pilot- und Großprojekte dienen, so das BMWK.

LowEx Bestand (2016 bis 2022): Mehrfamilienhäuser klimaneutral und kostengünstig heizen

Forscher:innen und Unternehmen aus der Heizungsbranche in Demoprojekten erprobt, wie sich Wärmepumpen, Wärmeübergabe- und Lüftungssysteme für sanierte Mehrfamilienhäuser effizient einsetzen lassen. In allen simulierten Systemkombinationen sparte die neue Lösung über die Lebensdauer im Vergleich zu einem Gasbrennwertgerät rund 50 Prozent an CO2-Äquivalenten. Bei LowEx-Systemen geht es prinzipiell darum, die verfügbare Energie so effizient wie möglich zu nutzen und den Energieverlust zu minimieren.

Akzept (2020 bis 2022): Bürgerbeteiligungen an Energieprojekten

Obwohl viele Menschen die Energiewende an sich unterstützen, formiert sich beim Bau von Windparks und Stromleitungen oft Widerstand vor Ort. Das Projekt untersuchte, inwiefern eine finanzielle Beteiligung das ändert. Dabei ging es um Energiegenossenschaften, Beteiligungen in Form von Anteilen und Fonds sowie um eigene Energieerzeugung, zum Beispiel mit einer Solaranlage. Die Ergebnisse bestätigten, dass finanzielle Beteiligung und Akzeptanz zusammenhängen.

Der Ausdruck Bürgerbeteiligung wird gleichzeitig für finanzielle und inhaltliche Beteiligung verwendet. Solarserver berichtete.

Energieforschung soll neue Solarzellen-Generation schneller in Massenfertigung bringen

Beim vierten Beispiel handelt es sich nicht um ein Projekt im eigentlichen Sinne, sondern um eine von vier Initiativen des Helmholtz- Forschungsbereichs Energie (Helmholtz Energy). Diese entstanden im vorigen Jahr, um die Energiewende zu beschleunigen. Ziel der vorgestellten Initiative ist es, innerhalb von fünf Jahren eine neue Solarzellen-Generation auf den Markt zu bringen. Dabei geht es um Tandem-Solarzellen, die es durch mehr als 30 Prozent Wirkungsgrad, eine hohen Stabilität und ein wettbewerbsfähiges Kosten- und Umweltprofil mit den aktuell dominierenden Siliziumzellen aufnehmen können.

Den kompletten Forschungsbericht gibt es hier. Informationen zu Projekten der Energieforschung, die eine Förderung vom Bund erhalten, lassen sich auf der Webseite EnArgus finden.

8.6.2023 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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