Slowakei verkündet offiziell Baubeginn von AKW Mochovce 3 und 4

30 Jahre nach Zwentendorf bleibt Atomkraft hochgefährlich - GLOBAL 2000 fordert: Österreichische Bundesregierung muss sofort Protest einlegen

Am Montag wurde nach Aussagen des slowakisch-italienischen Energiekonzerns SE/ENEL und internationalen Medienberichten zufolge der slowakische Premierminister Fico offiziell den Baubeginn für den Ausbau des AKW Mochovce 3 und 4 verkünden. Er soll dazu das AKW persönlich besuchen. GLOBAL 2000 Anti-Atom-Sprecherin Silva Herrmann: "Die österreichische Bundesregierung muss sofort Protest gegen diesen Schritt einlegen. Ein Baubeginn vor der Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) schafft Fakten. Das widerspricht dem Geist und Gehalt der gesetzlichen Vorschriften zur UVP!"

Der Ausbau des AKW Mochovce um zwei weitere Reaktorblöcke birgt massive sicherheitspolitische Risiken für die gesamte Region. Es soll die bestehende Bausubstanz weiter genutzt werden, was eine Erfüllung moderner Sicherheitsstandards nach ExpertInnen-Meinung unmöglich macht. Auf die großen Risiken, wie das Fehlen eines echten Volldruck-Containments, hat auch die EU-Kommission in einer ungewöhnlich kritischen Stellungnahme zum Bauprojekt schon hingewiesen. GLOBAL 2000: "In Mochovce sollen Reaktoren nach Konzepten aus den 70er Jahren für das 21. Jahrhundert gebaut werden. 30 Jahre nach Zwentendorf ignoriert die Atomlobby offensichtlich die gewaltigen Risiken der Atomkraft. Neben dem Unfallrisiko gehört dazu die ungelöste Frage, wie der Atommüll sicher gelagert werden kann und das Risiko, dass atomwaffenfähiges Material abgezweigt wird. Widerstand ist weiter notwendig - für unsere Sicherheit und für die unsere Kinder und Kindeskinder!"

GLOBAL 2000 beging das 30-jährige Jubiläum der Zwetendorf-Volksabstimmung mit einer Flaschenpost-Aktion "Botschaft von Zwentendorf" an der Donau in Zwentendorf . Die anti-nukleare Botschaft wird auf dem Fluss in all jene Donauanrainer-Staaten transportiert, die noch oder - unter dem Deckmantel des Klimawandels - erneut auf die Hochrisiko-Technologie Atomkraft setzen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /