Heisse Fracht für Gorleben

Greenpeace veröffentlicht Thermografie-Bilder von Atommüll-Transport

Greenpeace hat gestern mit einer wärmeempfindlichen Infrarot-Kamera den Atommüll-Transport für Gorleben fotografiert. Die Fotos zeigen zwei Atommüll-Behälter, deren Wärmeabgabe unterschiedlich ist. Die Wärmeentwicklung ist zudem deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Dieser Temperaturanstieg erklärt sich aus der zunehmenden Anreicherung der Brennelemente mit Uran 235 und den damit verbundenen Abbränden mit höherer Radioaktivität. Die Infrarot-Kamera stellt unterschiedliche Temperaturen durch verschiedene Farben dar. Wegen der gestiegenen Radioaktivität wird der Atommüll dieses Jahr in einem neuen französischen Behälter (TN 85) transportiert.

"Die nach Gorleben rollende Fracht ist radioaktiver, als alle bisher nach Deutschland gebrachten Abfälle", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Auch in den störanfälligen alten Reaktoren werden Brennelemente mit immer höher angereichertem Uran eingesetzt. Höhere Abbrände erzeugen mehr Leistung, führen aber zu höheren Sicherheitsrisiken.

"Es ist unverantwortlich, dass die Stromkonzerne eine Leistungssteigerung alter Atomreaktoren als Erfolg verkaufen, aber damit Risiken beim Betrieb und bei der Endlagerung erhöhen", sagt Smital. Greenpeace fordert die deutsche Bundesregierung auf, die Atommüllmenge durch einen schnelleren Atomausstieg zu begrenzen und den Standort Gorleben als Atommülllager aufzugeben.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /