Photovoltaik: 1Komma5° meldet Rekordnachfrage

Im Bild Jannik Schall, Mitgründer und Produktchef von 1Komma5°, er kommentiert die Rekordnachfrage.Foto: 1Komma5°
Jannik Schall, Mitgründer und Produktchef von 1Komma5°: „Kunden fordern zunehmend den Einbau von sogenannten Smart Metern.“
Im ersten Quartal liegt der Auftragseingang bei 1Komma5° um 50 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen hat daher die geplante Öffnung des Energiemanagementsystems Heartbeat für Bestandssysteme verschoben, damit die Verfügbarkeit ausreicht.

1Komma5° hat im ersten Quartal eine Rekordnachfrage erzielt. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass im März erstmals mehr als 3.500 Kundenaufträge allein für Photovoltaik-Systeme eingegangen sind. Zudem sind nach einer Verdopplung innerhalb von vier Monaten jetzt knapp 20.000 Systeme mit der Energieplattform Heartbeat verknüpft.

Laut Unternehmen wächst es entgegen dem Markttrend in Deutschland mit fast 50 Prozent im ersten Quartal. Denn zeitgleich gingen die Zubauzahlen von Photovoltaik-Anlagen im Segment der privaten Dachanlagen von 5 bis 15 kW Leistung seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark zurück. Viele Anbieter in der Solarbranche bauten daher bereits Stellen ab, schlössen Standorte und auch die Zahl der Insolvenzen stieg zuletzt.

Jannik Schall, Mitgründer und Produktchef von 1Komma5°, sieht drei Hauptgründe für die positive Entwicklung beim Hamburger Energieunternehmen: „Erstens verstehen immer mehr Kunden, dass der Strompreis an der Strombörse – insbesondere zur Abdeckung der Wintermonate – und eine entsprechende Vernetzung mittlerweile genauso wichtig ist, wie die Photovoltaik-Anlage selbst. Zweitens fordern Kunden zunehmend den Einbau von sogenannten Smart Metern, um schon heute die kommenden gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und am Energiemarkt der Zukunft teilnehmen zu können. Bei 1Komma5° gehört der intelligente Stromzähler inklusive Installation zum Standardpaket. Drittens führt die Einführung des Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes dazu, dass Systeme, die nicht intelligent gesteuert werden, bei Netzüberlastung künftig vom Netzbetreiber pauschal abgeschaltet oder heruntergeregelt werden dürfen. Kunden meiden daher mittlerweile konventionelle Angebote und setzen vermehrt auf intelligent vernetzte Energielösungen.“

Rekordnachfrage bei 1Komma5° bringt Nachteile mit sich

Zudem gibt es laut 1Komma5° auf ein großes Interesse an Wärmepumpen in Verbindung mit dem Energiemanagementsystem. Wegen der Bestellungen auf Rekordniveau hat das Unternehmen das Ziel zurückgestellt, ein Angebot für Bestandssysteme im Markt zu machen. „Solche Nachrüstungen müssen wir jetzt aber erst einmal bremsen, um Qualität und Verfügbarkeit für die steigende Zahl an 1Komma5°-Kunden in Verbindung mit Wärmepumpen oder Photovoltaik-Anlagen sicherzustellen“, sagt Sascha Koppe, Chief Revenue Officer von 1Komma5°.

Die Internationalisierung beschränke zusätzlich die Verfügbarkeit. So will 1Komma5° die Heartbeat-Plattform nach Schweden und Deutschland in Kürze auch in Dänemark sowie später in den Niederlanden aktivieren. Aufgrund des steigenden Bedarfs wird das Start-up nach Ostern Heartbeat und intelligente Zähler nicht mehr gratis installieren. Zudem bereitet sich das Hamburger Unternehmen so auf einen potentiellen Ansturm in 2025 vor, wenn Smart Meter für Neuanlagen zur Pflicht werden.

Erst Anfang März gab 1Komma5° den Einstieg von US-Großinvestoren als Auftakt einer Finanzierungsrunde bekannt. Das Cleantech-Start-up wird die zusätzlichen Mittel unter anderem zum Ausbau der Software-Anwendungen rund um die IoT-Plattform Heartbeat nutzen.

Quelle: 1Komma5° | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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