Seit bald 30 Jahren leben Angela und Hermann Schreiner in einer Doppelhaushälfte, Baujahr 1975. Das Ehepaar plant, seinen Ruhestand im eigenen Zuhause zu genießen. Damit Wohnkomfort und Energieverbrauch auch im Alter stimmen, entschließen sie sich zu einer energetischen Fachberatung.
Ehepaar Schreiner wendet sich an Susanne Popek, Architektin und Energie-Fachberaterin im Baustoff-Fachhandel. Bei einem Termin vor Ort nimmt Popek die erforderlichen Daten auf. Eine Woche später halten Schreiners einen bedarfsorientierten Energieausweis in den Händen. Popek errechnet einen anteiligen Transmissionswärmeverlust von 23 Prozent durch die Fenster, weitere 22 Prozent gehen durch die Außenwände verloren.
Die Finanzierung muss stimmen
Das Ehepaar ist sich einig: "Wir wollen modernisieren." Doch zunächst muss die Finanzierung stimmen: Rund 69.000 Euro soll die Modernisierung kosten. Die Schreiners können ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 50.000 Euro aus dem CO2-Sanierungsprogramm der KfW-Bank in Anspruch nehmen. Für die thermische Solaranlage gibt es einen Zuschuss vom BAFA.
Trubel auf der Baustelle
Als erstes machen sich die Handwerker an die Modernisierung des Daches. Popek lässt eine 16 Zentimeter dicke Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle und eine fünf Zentimeter dicke Aufdachdämmung aus Holzweichfaser einbauen. "In nur einem Tag haben sie die alten Ziegel komplett abgetragen, die Zwischensparrendämmung und die Aufdachdämmung montiert und somit das Haus regenfest gemacht", schwärmt Angela Schreiner. Die alten Fenster werden gegen neue Fenster mit einer Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung mit dem Uw-Wert 1,2 ausgetauscht. Auch die Leibung wird gedämmt. Neue Rollladendeckel machen die Fenster rundherum dicht. Ebenfalls ausgetauscht werden die Terrassen- und Eingangstür.
Frisch gedämmt hält wärmer
Der Wärmebrücke am Balkon rückt Popek mit einem sechs Zentimeter dicken Verzögerungsstreifen, der unterhalb der Betonplatte angebracht wird, zu Leibe. An die Fassade wird eine vierzehn Zentimeter starke Dämmung angebracht. Die Kellerdecke unterhalb des Wohn- und Esszimmers wird mit zehn Zentimeter starken Dämmplatten beklebt und verputzt. Den Effekt merkt Angela Schreiner sofort: "Nie wieder kalte Füße! Der Wohnzimmerboden ist jetzt richtig angenehm warm." Das Tüpfelchen auf dem "i" ist für Hermann Schreiner die neue Solaranlage. "Jetzt kann ich allein mit der Sonnenenergie baden", erklärt er. Die circa sechs Quadratmeter große Kollektorfläche reicht aus, um in den Sommermonaten den kompletten Bedarf an erwärmtem Brauchwasser abzudecken.
Glückliche Hausbesitzer
Mit den Modernisierungsmaßnahmen, die in zwei Monaten abgeschlossen waren, sind Schreiners voll und ganz zufrieden. "Wir hatten im Sommer 29 Grad in unserem Schlafzimmer, jetzt sind es nur noch 21 Grad", erzählt Angela Schreiner begeistert. Zufrieden ist auch Susanne Popek, die erst vor wenigen Wochen Schreiners ihren neuen Energiebedarfsausweis mit Einsparungen in Höhe von 37 Prozent im Endenergiebedarf und 36 Prozent im Primärenergiebedarf überreicht hat. Über 1.350 Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel sind auf dem Portal www.energie-fachberater.de gelistet. Hier kann eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung, in der Hausbesitzer erfahren, wie ältere Immobilien energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden können, angefordert werden.
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Energetische Modernisierung - Alte Doppelhaushälfte erhält eine wärmende Hülle
Strahlt in neuem Glanz: Die Doppelhaushälfte nach der Modernisierung in Baldham bei München - Fotos: Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e. V., Landsberg
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