Erster Tesla Roadster für Europa ausgeliefert

Elektroautos gehört die Zukunft – aber nur mit Strom aus erneuerbaren Energien

Berlin/Wörrstadt - In Berlin ist heute der erste in Europa ausgelieferte Elektro-Roadster ‘Tesla’ präsentiert worden. Besitzer des bahnbrechenden kalifornischen Elektro-Sportwagens, der mit Strom aus einfachen Lithium- Ionen-Akkus in weniger als vier Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt und eine Reichweite von fast 400 Kilometern hat, ist Matthias Willenbacher. Der 39-Jährige ist Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe, einer der führenden Projektentwickler von Windkraft-, Solar- und Bioenergieanlagen. ‘Elektromobilität muss die Verkehrssysteme der Zukunft prägen, doch das alleine reicht nicht. Wenn die Emissionen vom Auspuff einfach zum Kohlekraftwerk verlagert werden, dann haben wir mit Blick auf die Klimakatastrophe nichts gewonnen. Elektromobilität macht nur Sinn, wenn der Strom aus erneuerbaren und damit sauberen Energieträgern kommt – zum Beispiel aus Wind-, und Sonnenenergie. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen’, so Willenbacher bei einem Hintergrundgespräch der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin. Konkret heißt das: Juwi will so schnell wie möglich den über 80 Wagen umfassenden Firmen-Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller umstellen. ‘Wir würden am liebsten gestern damit anfangen, doch bislang haben wir trotz intensivster Suche keinen Autohersteller gefunden, der uns entsprechende Elektrofahrzeuge liefern könnte’, kritisiert Willenbacher und verweist auf eine weitere wichtige Funktion von Elektroautos. ‘Sie dienen auch als intelligente Stromspeicher. Elektrofahrzeuge werden zum Aufladen der Batterie üblicherweise nachts an die Steckdose gesteckt, so dass sie etwaige Überschüsse an Windstrom aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben können.’

Am Firmensitz Wörrstadt zeigt juwi, dass die Umstellung auf eine saubere Elektro-Mobilität möglich ist. Am Firmengebäude selbst und im Umfeld des Unternehmenssitzeserzeugt juwi mit Photovoltaikanlagen Strom, mit dem Elektroautos an der firmeneigenen ‘Solarstrom-Tankstelle’ gespeist werden können. Dabei hat das Unternehmen höchst innovative Konzepte umgesetzt. So werden die Parkplätze am Firmensitz von Solarcarports überdacht, die mit Dünnschicht-Solar-Modulen bestückt sind. Den juwi-Solarcarport gibt es in nahezu allen Größen. Ein Solarcarport der Einstiegsgröße (zwei Parkplätze) erzeugt mit der Kraft der Sonne Strom, mit dem zwei Elektroautos jeweils rund 15.000 Kilometer pro Jahr fahren können. Strom, der dezentral, also vor Ort in der Region, aus regenerativen Energieträgern gewonnen wird, bewahrt nicht nur vor dem Klimakollaps, sondern ermöglicht auch eine günstige und preisstabile Mobilität. ‘Mit Windstrom kann der Tesla beispielsweise für vier Euro ‘vollgetankt’ werden. Und mit einer Windenergieanlage der modernsten Generation kann man Strom für die Jahresfahrleistung von 6.000 Elektrofahrzeugen produzieren’, betont Matthias Willenbacher.

Gegründet wurde die juwi-Gruppe 1996 von Matthias Willenbacher und Fred Jung. Gemeinsam haben die Vorstände das Unternehmen, das heute seinen Sitz im rheinland-pfälzischen Wörrstadt hat, von einem Zwei-Mann-Büro für die Projektentwicklung von Windparks zu einer weltweit tätigen Gruppe mit rund 400 Mitarbeitern und 400 Millionen Euro Umsatz entwickelt. Dazu zählen neben Solar- und Bioenergie auch Wind- und Wasserkraft sowie die Geothermie. Bislang hat juwi mehr als 300 Windräder mit einer Gesamtleistung von über 450 MW realisiert. Im Solarbereich sind bis Ende Oktober 2008 rund 800 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 150.000 Kilowatt realisiert worden. Willenbacher und Jung zählen zu den Visionären mit ganzheitlichem Ansatz. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel einer rein regenerativen Energieversorgung: 100% Einsatz für 100% erneuerbare Energien. Die Kampagne ‘100 Prozent erneuerbar’ ist Ausdruck dieser Zielsetzung (www.100-prozent-erneuerbar.de).
Dass eine rein regenerative Stromversorgung möglich ist, zeigt juwi in Studien und konkreten Projekten - bis 2030 in Rheinland-Pfalz und im Saarland, bis 2020 im Landkreis Alzey-Worms sowie bereits 2017 in der Verbandsgemeinde Wörrstadt.



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GastautorIn: Ralf Heidenreich für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /