G´schwind & g´schmackig: Klimafreundliche Rezepte prämiert

Rezeptwettbewerb 2008: Feierliche Siegerehrung mit Schaukochen

Hilfe, der Sohn hat unerwartet Gäste mit nachhause gebracht und die Tochter will ins Kino, ist aber schon knapp am Verhungern? Vom Büro gerade erst nachhause gekommen und ganz schnell soll was Warmes auf den Tisch? Zuckerreiche, fette Fertiggerichte müssen trotzdem nicht sein: Mit etwas Geschick lassen sich auch in 20 Minuten gesunde, leckere Mahlzeiten bereiten. Wenn´s aus der Region kommt und der Jahreszeit entspricht, ist das sogar klimafreundlich. Beim heurigen Rezeptwettbewerb waren genau diese klimafreundlichen Blitzrezepte gesucht – in der Höheren Lehranstalt für Tourismus HLF Krems wurden gestern die SiegerInnen aus über 200 Einreichungen geehrt. Sie freu-en sich über Wellness-Aufenthalte und wurden mit einem fünfgängigen Menü aus den besten Rezepten verwöhnt.

In modernen Industrieländern kommen rund 20% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Le-bensmittelproduktion und –transport. Hier sind also auch jede Menge Einsparungen möglich: Lebensmittel aus der Region, die ausreifen können und nicht weit transportiert werden, schme-cken hervorragend und eine solche Produktion schont auch die Umwelt.

NÖ Umweltlandesrat Josef Plank: ‘Klimaschutz beginnt im Kleinen! Es macht einen großen Unterschied, ob man ein Mahl verzehrt, das 20.000 km ‚am Buckel’ hat oder nur 100. Auf Nie-derösterreichs Feldern, in den Teichen und Gärten wachsen viele besondere Schmankerl – das erspart lange Lebensmitteltransporte und klimaschädliche Abgase. So einfach ist aktiver Klima-schutz und so gut schmeckt es obendrein!’

Der Rezeptwettbewerb wurde auch heuer in Kooperation mit der Österreichischen Hagelversicherung durchgeführt. Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger: ‘Wer heimische Lebensmit-tel kauft, die nicht um die halbe Welt gereist sind, tut dem eigenen Gaumen was Gutes und schützt auch das Klima. Gerade als Naturkatastrophenversicherer sind wir an mehr Klimaschutz interessiert. Zudem werden dabei tausende heimische Arbeitsplätze gesichert.’

Klimafreundliche Schnellküche

Wer kennt es nicht: Stress im Büro, ein voller Terminkalender und kaum noch Zeit, gemütlich zu essen, geschweige denn zu kochen? Im Supermarkt findet sich fast alles, was man aus Omas Küche oder vom Restaurant ums Eck kennt, auch als ‘Convenience’, dh. Fertigprodukt.

ORF-Starköchin Andrea Karrer: ‘Fertigpalatschinken oder langweilige Packerlsuppen müssen trotzdem nicht sein! Mit etwas Kreativität und ein paar Tricks lassen sich im Handumdrehen frische, schmackhafte Gerichte zaubern – das beweisen die über 200 Einsendungen zum heu-rigen Rezeptwettbewerb. Ein Fundus für alle, die wenig Zeit zum Kochen haben und ein paar Anregungen nützen möchten!’

Andrea Karrer war Jurymitglied und hat gemeinsam mit ErnährungswissenschafterInnen, Köchen/Köchinnen und UmweltberaterInnen die Rezepte bewertet. Ausschlaggebend waren Regionalität, Saisonalität, (biologische) Herkunft der Zutaten und ernährungsphysiologi-sche Zusammensetzung, Kreativität und Geschmack. Das Wichtigste: Die Gerichte mussten in 20 Minuten fertig sein, damit sie wirklich ‘alltagstauglich’ sind.
Petra Nemec, Projektleiterin von "die umweltberatung". ‘Marillen im Juli und frischer Vo-gerlsalat im Oktober – jede Saison hat ihre Spezialitäten! Lebensmittel, die der Jahreszeit ent-sprechen und aus der Region kommen, werden reif geerntet, sind reich an wertvollen Vitaminen und schmecken einfach besser! Regional, saisonal, biologisch und fair – das ist das klimafreundliche Zauberwort’.

Kochfreudige NiederösterreicherInnen

Eingereicht wurden heuer 203 Rezepte, kalte Aufstriche für die Sommerparty ebenso wie voll-wertige Gerichte, die hungrige FeinschmeckerInnen sättigen. Für den Herbst waren schon einige wärmende Eintöpfe dabei, im Frühsommer knackige Salate und leichte Wok-Gerichte. Die Rezepte wurden danach bewertet, ob die Lebensmittel Saison haben und woher sie kommen. Für jedes Monat wurde ein Siegerrezept ermittelt und aus den MonatssiegerInnen dann auch das beste ‘Jahresmenü’ prämiert.

Petra Nemec: ‘Kürbis dürfte den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern besonders gut schmecken – allein dafür wurden 42 Rezepte eingesandt. Wir waren sehr überrascht über die Bandbreite an möglichen Gerichten – schon bei der Durchsicht bekamen wir in der Jury Lust ‚auf mehr’. Sämtliche Rezepte sind auf www.rezepte.umweltberatung.at abrufbar und zum Nachkochen sehr zu empfehlen!’

Die SiegerInnen

Platz 3 ging an Elisabeth Neuteufel aus Göllersdorf für die ‘Bierpalatschinken mit Spinat-Schafkäse-Füllung’, Platz 2 an Gerlinde Hörmann aus Langenlois für den ‘So schmeckt mein Garten im Juli-Salat’, der 1. Preis an Eva Lamprecht aus Dobersberg für die ‘Schnelle Forelle’. Die SiegerInnen freuen sich über ein Wellness-Wochenende in der Therme Laa (Wert € 200,-), einen Gutschein für eine Donauausflug von Brandner Schifffahrt (Wert € 100,-) sowie einen Gutschein der NÖ Wirtshauskultur (Wert € 70,-).

Bekocht wurden die SiegerInnen bei der heutigen Preisverleihung von 15 SchülerInnen unter der Leitung von FOL Dipl. Päd. Paul Gruber der HLF Krems, Promi-Köchin Andrea Karrer und Umweltlandesrat Josef Plank.

VL Dipl.-Päd. Hans-Jürgen Sponseiler leitete das Service mit 15 SchülerIinnen der Klasse 3CHLT: ‘Die Schülerinnen und Schüler haben heute nicht für die Schule gelernt, sondern das Ganze auch gleich in die Tat umgesetzt – und sie waren mit Feuereifer dabei. Sie traten den Beweis an und zauberten das Festmenü vor den Augen der Gäste.’ ‘Mmmh – so gut schmeckt Niederösterreich, und so schnell kann´s gehen!’, waren alle überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /