Gaskrise offenbart die verfehlte Energiepolitik der letzten 10 Jahre!
5 Punkteprogramm des UWD zeigt Ausweg aus der Gaskrise - Risiko und Instabilität durch Auslandslieferungen von Gas - aber auch Atomstrom - muss minimiert werden - Jetzt auf Gebäudesanierung, Energiesparen und Effizienzsteigerung setzen
"Jetzt rächt es sich, dass Österreich in den letzten 10 Jahren praktisch keine Energiepolitik gemacht hat", sagt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. "Das vergangene Jahrzehnt war dominiert von der neoliberalen Energiepolitik Bartensteins, wo weder die Sicherheit der Versorgung, nochökologische Rahmenbedingungen eine Rolle spielten. Einziges Kriterium dieser verfehlten Energiepolitik war es, die Preise zu senken. E-Controllchef Boltz war der Erfüllungsgehilfe dieser Fehlentwicklungen", so Heilingbrunner. "Außerdem steht fest, dass wir zurzeit eine Gas- und keine Stromkrise haben. Ein Ausbau der Wasserkraft kann deshalb kein Ausweg aus dieser Krise sein, da es sich bei Wasserkraft um eine ganz andere Energieform als bei Gas - nämlich um elektrische Energie - handelt. Elektrische Energie wird richtigerweise nicht zum Heizen verwendet. Hier werden eindeutig Fakten verdreht", so Heilingbrunner.
Krise als Chance
"Wir können diese Krise aber auch als Chance nutzen und einen Ausweg aus dem Dilemma finden", sagt Heilingbrunner. Das 5-Punkteprogramm des UWD weist dazu den Weg:
1. Energiesparen und Energieeffizienz drastisch erhöhen
2. Optimierung bestehender Energieerzeugung 3. 30 Mrd. Euro für Gebäudesanierung bis 2020
4. Passivenergiestandard für alle Neubauten ab sofort
5. Ausbau der erneuerbaren Energien - sofortige Novellierung des Ökostromgesetzes
Wasserkraft nicht um jeden Preis
Versorgungssicherheit und Klimaschutz sind prioritäre Ziele der Energiepolitik. Dennoch dürfen andere öffentliche Schutzinteressen, insbesondere der Naturschutz, nicht nachrangig behandelt werden. "Fakt ist, dass mehr als 70 % des Wasserkraftpotentials bereits ausgeschöpft sind und weitere 15-20 % in gesetzlich für Naturschutz gesicherten Zonen liegen und somit tabu sind", erklärt Heilingbrunner. Somit kann nach Ansicht des UWD lediglich über rund 10% Wasserkraft-Ausbau-Potential diskutiert werden. "Ein Vollausbau des österreichischen Gewässernetzes, der aus gesetzlichen Gründen nie möglich sein kann, brächte zudem nur 13.000 GWh - damit wäre bloß der Stromverbrauchszuwachs für die nächsten 8-10 Jahre gedeckt. Dann stehen wir wieder vor dem gleichen Problem wie heute", so Heilingbrunner.
Fazit: Stromsparen und Effizienzsteigerungen bei der Produktion weisen große Potentiale auf und sind gegenüber einem weiteren Kraftwerksbausbau die zukunftsweisende und zugleich billigere Antwort auf die Energieproblematik.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /