Nachhaltige Versorgungssicherheit nur durch reale Verbrauchsreduktion

Aktuell scheint die Gasversorgung in Österreich gesichert. Österreichs Abhängigkeit von volatilen Energiequellen bleibt jedoch akut.

Die deutliche Steigerung der Energieeffizienz und die Diversifizierung der Energiequellen kann in Österreich die kurz- als auch die langfristige Versorgungssicherheit verbessern. Die Österreichische Energieagentur empfiehlt deshalb die zügige Umsetzung von Effizienzmaßnahmen zur realen Verbrauchssenkung. Allerdings muss eines klar sein: der Energieverbrauch kann nur dann effektiv reduziert werden, wenn die durch Effizienzmaßnahmen eingesparte Energie nicht anderweitig zusätzlich verbraucht wird.

"Anhand der wiederkehrenden Energiekrisen zeigt sich, dass wir uns verstärkt auf Energiespar-Maßnahmen konzentrieren müssen", fordert Dr. Fritz Unterpertinger, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. "Durch Investitionen in Effizienzmaßnahmen und die Diversifizierung der Energiequellen können wir die energetische Autonomie Österreichs erhöhen und unsere Versorgungssicherheit verbessern. Dazu sind im Raumwärmebereich vor allem die Sanierung von Gebäudehüllen und die Verbesserung der Heiztechnik prioritär", betont Dr. Unterpertinger.

Entscheidende Bedeutung kommt auch dem Konsumentenverhalten zu. Laut einer Studie der Österreichischen Energieagentur bringen Energieeffizienzmaßnahmen aber nur dann etwas, wenn die eingesparte Energie nicht anderweitig zusätzlich verbraucht wird. "Jede Kilowattstunde die tatsächlich eingespart wird, muss weder erzeugt noch importiert werden", betont Dr. Unterpertinger.

Kurzfristige Einsparungsmaßnahmen

Kurzfristig kann der einzelne Verbraucher durch unkomplizierte Maßnahmen und ohne zusätzliche Investitionen Energie sparen. Wird die Raumtemperatur um nur einen Grad gesenkt, können bereits 6-7% an Energie ohne Komfortverlust gespart werden. Auch die Wartung von Heizungen und Thermen führt zur Verbrauchsoptimierung.

Mittel- und langfristige Einsparungsmaßnahmen

Mittelfristig führen Investitionen noch zu erheblich höheren Einsparungen. Das höchste Einsparpotential mit dem größten Nutzen für Haushalte und Wirtschaft liegt in der Sanierung von Gebäuden. "Die Sanierungsrate muss erhöht werden. Allein durch die thermische Sanierung sämtlicher Nachkriegsbauten bis 2020 könnte jeder betroffene Haushalt bis zu 75% der Heizungskosten oder etwa 600 Euro im Jahr einsparen", so Dr. Fritz Unterpertinger.

Bei einer Investition von weiteren 2 Mrd. Euro jährlich in die Wohnbausanierung kann die Sanierungsrate deutlich gesteigert werden. Das kurbelt die Konjunktur an und schafft Arbeitsplätze. Eine besonders rasch umzusetzende Maßnahme ist etwa die Dämmung der obersten Geschoßdecke. Bei Förderung der Sanierung von 800 Euro pro oberster Geschoßdecke durch die öffentliche Hand können bereits ca. 30 % Heizenergieersparnis erreicht werden.

Die Ergebnisse der Studie "Heizung der Zukunft" der Österreichischen Energieagentur sind erhältlich unter: http://www.ots.at/redirect.php?Energie



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /