Gaskrise: Bau-Sozialpartner fordern massive Aufstockung der Mittel für thermische Sanierung

Thermische Sanierung - der Königsweg für mehr Beschäftigung, mehr Energieversorgungssicherheit und mehr Umweltschutz

Die Bau-Sozialpartner Bundesinnung Bau, Fachverband der Stein- und Keramischen Industrie und Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) sowie die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 erneuern anlässlich der aktuellen Gaskrise ihre Forderung, die Mittel für die thermische Sanierung in Österreich auf 1 Milliarde Euro jährlich massiv aufzustocken.

"Eine Aufstockung der Mittel für die thermische Sanierung bringt eine Win-Win-Situation für Österreich: Mehr heimische Wertschöpfung und Arbeitsplatzsicherung in Zeiten der Krise, weniger Treibhausgas-Emissionen und mehr Lebensqualität für die BewohnerInnen sanierter Wohnungen und Häuser", sind sich die Partner einig.

1 Milliarde Euro klingt auf den ersten Blick nach einem großen finanziellen Einsatz. Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber schnell, dass die eingesetzen Mittel bereits in Kürze durch Gewinne für Staat, ArbeitnehmerInnen, EnergiekonsumentInnen und SteuerzahlerInnen wieder hereinkommen:

Wenn 1 Milliarde für die thermische Sanierung eingesetzt wird, profitieren:

* EnergiekonsumentInnen durch die Einsparung von Heizkosten von bis zu 1 Mrd. Euro.

* der Staat durch zusätzliche Steuereinnahmen aus Arbeit und Beschäftigung für Bund, Länder und Gemeinden und mehr Einnahmen für die Sozialversicherung.

* die Umwelt durch eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Gebäudebereich in Höhe von bis zu 3 Mio. Tonnen des Treibhausgases CO2 pro Jahr. - die Wirtschaft und die Menschen in Österreich durch die Schaffung Tausender Arbeitsplätze und eine Verbesserung der Auftragslage.

Investitionen in die thermische Sanierung lohnen sich also mehrfach:

Allein im Beschäftigungsbereich stehen einer Investition von 1 Mrd. Euro für den Staatshaushalt eine Entlastung von 275 Mio. Euro (Kosten für 11.000 Arbeitslose) und eine Steigerung der Kaufkraft um 33 Mio. Euro allein bei den Bau-Beschäftigten sowie eine deutliche Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen gegenüber.

Wie dringend der Handlungsbedarf in der thermischen Sanierung in Österreich ist, beweist die Tatsache, dass laut einer EU-SILC-Studie mehr als eine Viertelmillion Menschen in Österreich ihre Wohnung nicht angemessen warm halten können. 10 Prozent der Bevölkerung wohnen in schlecht ausgestatteten Kategorie B-, C- oder D-Wohnungen. Das ärmste Viertel der österreichischen Bevölkerung gibt zudem prozentuell um die Hälfte mehr ihres Haushaltseinkommens für Wohnungsenergie aus als das reichste Viertel.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /