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Gaskrise: Scheinlösungen in Sicht

Wie viele Krisen benötigen wir bis zur Suche nach tatsächlichen Lösungen?

In der aktuellen Diskussion zur Gaskrise tritt immer mehr zu Tage, dass man sich um die Lösung des eigentlichen Problems, der schwindenden Eigenaufbringung und der vermehrten Nachfrage nach Gas, herumdrücken will. In den letzten Jahren stieg der Gasbedarf kontinuierlich an. Die Eigenförderung innerhalb der EU befindet sich allerdings bereits am Höhepunkt und dürfte sich innerhalb der nächsten 10 Jahre nahezu halbieren (von ca. 210 auf 110 Mrd. m3).

Der Gasbedarf stieg allerdings in den letzten Jahren kontinuierlich an und wird dies auch weiterhin (vorausgesetzt die Finanzkrise kannüberwunden werden) tun. Dadurch bedingt wird es zu einer zusätzlichen Versorgungslücke von ca. 200 Mrd. m3 bis 2020 kommen.

Falls Nabucco (ca. 30 Mrd. m3) und North Stream (ca. 40 Mrd. m3) etc. kommen sollten, so werden sie vor allem zum Ersatz der eigenen Minderaufbringung und des voraussichtlich geplanten Mehrverbrauches mehr als benötigt. Von einer zukunftsfähigen Lösung also weit entfernt.

In dieser müsste endlich ein Masterplan Energie erstellt werden und den Energiebedarf und die Aufbringung umfassend behandeln. Grundsätze eines derartigen Planes müssten sein:

- Energieeinsparung (wesentlich strengere gesetzliche Vorgaben in der Gebäudetechnik sowohl beim Wärme- als auch Kühlbedarf)
- Wesentliche Steigerung der Energieeffizienz bei Verstromung durch Wärmenutzung mit Vorrang für die dabei anfallende Fernwärme
- Forcierte Abwärmenutzung der Industrie
- Abfälle effektiv energetisch nutzen (keine Nassverbrennung zur Durchsatzsteigerung)
- Forcierter Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien
- Mehr Forschungsmittel für erneuerbare Energietechnologien

Biogas könnte alleine in Österreich ca. 15 % des aktuellen Gasverbrauches abdecken und dadurch die Eigenversorgung von ca. 20 % auf zumindest 35 % anheben. Durch sinnvolle Einspar- und Effizienzmaßnahmen könnte dieser Anteil noch gesteigert werden.

Um dies tatsächlich erreichen zu können müssten die stattfindenden Debatten endlich weg von reinen Scheinlösungen und Schaffung neuer Abhängigkeiten von instabilen Regionen hin zu zukunftsorientierter Energieversorgung gehen. Das Klimaschutzpaket der EU mit den Zielvorgaben im Bereich Energieeinsparung, Klimaschutz und forciertem Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Schritt in die richtige Richtung und sollte endlich angegangen werden.

Quelle: ARGE Kompost & Biogas Österreich
www.kompost-biogas.info



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GastautorIn: Ing. Franz Kirchmeyr für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /