GLOBAL 2000 sendet offenen Anti-Atom-Brief als Flaschenpost Richtung Slowakei

Atomkraft ist niemals sicher!

Wien -Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 nimmt die aktuelle Diskussion über das angedrohte Hochfahren des Hochrisikoreaktors Bohunice-2 zum Anlass für eine ungewöhnliche Aktion: Per Flaschenpost schickt GLOBAL 2000 eine Anti-Atom-Botschaft in deutscher und slowakischer Sprache die Donau flussabwärts Richtung Bratislava. Damit aber auch die Verantwortlichen für die slowakische Energiepolitik erreicht wird, senden die UmweltschützerInnen eine Flasche mit antinuklearem Inhalt per herkömmlicher Post an den slowakischen Premierminister Fico.

Die Botschaft im Wortlaut:

‘Vor 30 Jahren, am 5. November 1978, entschied sich die Bevölkerung Österreichs in einer Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des damals gerade fertig gestellten Atomkraftwerks in Zwentendorf an der Donau. Nur ein Jahr später kam es im AKW ‘Three Mile Island’ (USA) zu einem schweren Unfall. Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 zeigte endgültig auf, wie richtig die Entscheidung war. Atomkraft ist lebensbedrohend.

Den Verzicht auf Atomkraft hat die Atomlobby mit düsteren Prognosen für Österreich kommentiert, die aber nicht in Erfüllung gegangen sind: Es sind weder die Lichter ausgegangen, noch hat das Land in den vergangenen 30 Jahren einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt. Schmerzhaft haben wir erleben müssen, dass die Atomindustrie ihre Sicherheitsversprechen nicht halten kann: Unfälle in Atomkraftwerken sind die Regel und nicht die Ausnahme, wie die schweren Unfälle sowie die Störfälle in Paks/Ungarn (2005), Forsmark/Schweden (2006), Asco/Spanien (2007) und Tricastin/Frankreich (2008) belegen. Noch immer gibt es keine Lösung für die sichere Lagerung des radioaktiven Atommülls. Trotzdem produzieren die Atomkraftwerke weltweit immer mehr des gefährlichen Materials. Sorgen um die Energieversorgungssicherheit und der Klimawandel sollen nun aber als Vorwand für eine Renaissance der Atomkraft herhalten.

Unsere Botschaft lautet: Atomkraft ist eine teure und weiterhin unsichere Energiequelle. Für den Schutz des Klimas kommt ein Ausbau der Atomkraft zu spät und der Brennstoff Uran ist nur äußerst begrenzt verfügbar. Atomkraft ist nicht nachhaltig, noch unsere Kinder und Kindeskinder werden durch strahlenden Atommüll bedroht werden. Was wir tatsächlich benötigen, ist eine klima- und umweltverträgliche Energieversorgung durch eine intelligente und effiziente Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Atomenergie hat dabei keinen Platz.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /