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Das österreichische Energiesystem 2000 - 2005 - 2020 - 2025

Österreichischer Biomasse-Verband präsentiert aktuelle Zahlen und Fakten zum Energiesystem

Gaslieferungsstop und die damit neu angeheizte Diskussion um Österreichs Energiesystem haben gezeigt, wie wichtig die Themen Energieversorgung und Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus dem Ausland für Österreich geworden sind. Doch eines haben all diese Diskussionen gezeigt: Eine valide Grundlage für Entscheidungen und Diskussionsbeiträge scheint nicht weit verbreitet. Deshalb hat der Österreichische Biomasse-Verband eine Publikation mit den aktuellsten Daten und Fakten zumösterreichischen Energiesystem erstellt. "Die neueste Broschüre soll einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussionen leisten, damit jeder nachlesen kann, welche Zahlen, Fakten und Potenziale unserem Energiesystem zu Grunde liegen," so Dr. Heinz Kopetz, Präsident desÖsterreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes. Ein weiterer Mehrwert für Kopetz: "Wir haben aus den Szenarien bis 2020 auch Maßnahmen und Effekte als Empfehlungen abgeleitet, die es erlauben, die Energie- und Klimaziele Österreichs bis 2020 zu erreichen." So hat sich Österreich neben den Zielen aus dem Kyoto-Protokoll auch an den Zielen in der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien auszurichten. 34 % Erneuerbare bis 2020, so das verbindliche Ziel.

Maßnahmen und Effekte

34 % erneuerbare Energien im Jahr 2020 bedingen einen Rückgang fossiler Energieträger auf mindestens 66 %. So muss in allen Bereichen - Strom, Wärme und Treibstoffe - eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie erfolgen. "Die größten Potenziale liegen unserer Ansicht nach im Wärmebereich. Hier kann es gelingen, die verfügbaren Potenziale in die Wärmeerzeugung zu leiten, um den schrittweisen Ausstieg von Öl und Gas in den Haushalten wie Gewerbebetrieben gleichermaßen zu erreichen," so Kopetz weiter. "Dazu haben wir in den letzten Wochen schon das Programm "Umbau der Wärmeversorgung" den zuständigen Ministern vorgestellt und sehen einer Umsetzung erwartungsvoll entgegen." Die Eckpunkte des Programms:

- Investitionsförderung von 50 % für Private, 40 % für Betriebe zur thermischen Sanierung, Solarkollektoren, biogene Heizsysteme, Fernwärmeanschlüsse sowie Sonderprogramm für den Ausbau der Fernwärme - Erneuerbares Wärmegesetz - Keine Förderung von Öl- und Gaskesseln und pauschale CO2-Abgabe für solche neuen Kessel, - Zeitlich befristeter Zuschlag auf fossile Brenn- und Treibstoffe, solange der Ölpreis unter 100 Dollar pro Fass liegt

Mit diesen Maßnahmen sind neben der Reduktion des CO2-Ausstoßes von über 20 Millionen Tonnen die Schaffung von bis zu 70.000 Arbeitsplätzen und Sicherung von weiteren 30.000 verbunden. "Einsparungen für den Staatshaushalt durch weniger Beschäftigungslose und Zukäufe für CO2-Zertifikate wiegen die Kosten eines solchen Programms auf. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, da die Abhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus dem Ausland verringert werden kann, die Devisenausgaben ebenfalls sinken und regionale Kreisläufe durch die Verwendung des heimischen Rohstoffes Holz gestärkt werden," zeigt sich auch Geschäftsführer Ernst Scheiberüberzeugt. Neben dem Wärmeprogramm stehen noch eine Ausweitung derÖkostromproduktion sowie die Beibehaltung der Verwendung von 10 % Biotreibstoffen und Forcierung der Elektro-Mobilität auf der Agenda.

"Wir leisten unseren Beitrag zur aktuellen Energiediskussion, jetzt gilt es, neben intelligenten Energiesparmaßnahmen den Umbau des Energiesystems in Angriff zu nehmen. Ambitionierte Ziele erfordern ambitionierte Maßnahmen," so Kopetz abschließend.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /