Berlakovich: Mit Biogastraktoren CO2-Emissionen in der Landwirtschaft senken

Erstbetankung des neu entwickelten Biogastraktors in St. Margarethen am Moos

Umweltminister Niki Berlakovich nimmt heute Abend in St. Margarethen am Moos (NÖ) die Einweihung des neuentwickelten, bivalenten Dieseltraktors mit Erdgas-/Biogasbetrieb vor. "Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir in allen Bereichen CO2 einsparen. Die Land- und Forstwirtschaft zeichnet für sechs Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, das entspricht rund einem Drittel des LKW-Verkehrs in Österreich. Mit dem Einsatz von Biogas bei Traktoren können hier maßgebliche Schritte zur Reduktion gesetzt werden und den LandwirtInnen eine Menge Kosten gespart werden", so Umweltminister Niki Berlakovich im Vorfeld der Erstbetankung des neuen Traktors. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

Die niederösterreichische Energieversorgung Margarethen (EVM) präsentiert ihren ersten biogasbetriebenen Traktor bei der erst im Vorjahr eröffneten Biogasanlage St. Margarethen. Der Anlage, die als Vorzeigeprojekt gilt, ist eine Biogastankstelle angeschlossen, bei der die Erstbetankung erfolgt. Der neue, innovative Traktor macht eine Reduktion des Dieselverbrauchs um rund 30 Prozent ohne Einschränkung der Nutzung des Gerätes möglich.

Der Einsatz von alternativen Antrieben und erneuerbaren Kraftstoffen wie Biodiesel, Bioethanol und Biogas kommt große Bedeutung zu, weil damit Treibhausgas- und Schadstoffemissionen vermieden, die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen verringert und auch Kosten gespart werden können. Im besten Fall - beim Einsatz von reinem Biogas aus Gülle - fallen im Vergleich zu fossilem Diesel die geringsten Treibhausgasemissionen an, die Verringerung beträgt bis zu 75 Prozent. "Ich begrüße die Initiative der EVM für einen klimaschonenden Antrieb für Traktoren, weil es bedeutet, dass auch der Off-Road-Bereich, das heißt, der Einsatz von mobilen Maschinen und Geräten aus der Land und Forstwirtschaft, nun nachzieht und auch hier alternative Antriebe und Kraftstoffe immer stärker zum Einsatz kommen werden und unser Klima entlasten", so Bundesminister Berlakovich.

Derzeit gibt es in Österreich 340 Biogasanlagen und 138 Erdgas-Tankstellen. Das Tankstellennetz wird weiter massiv ausgebaut, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Mittlerweile bieten fast alle Marken Serienfahrzeuge mit Gasmotoren an, die preislich auf dem gleichen Niveau liegen wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Mit Erdgas fährt man jedoch bis zu 40 Prozent billiger, zudem ist der Preis konstant und liegt derzeit umgerechnet bei rund 0,64 Euro/Liter (Benzinäquivalenzpreis). Die Fahrzeuge verursachen kaum Feinstaub (Rauch und Ruß) und die CO2- und NOx-Ausstöße sind wesentlich niedriger. Darüber hinaus arbeiten Gasmotoren leiser als Dieselmotoren.

Das Lebensministerium fördert im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative klima:aktiv mobil Fuhrparkumstellungen auf alternative Antriebe mit bis zu 30 Prozent der anfallenden Kosten, vorausgesetzt, dass eine CO2-Reduktion erreicht wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /