Sendestörung bei Kerner?

Ein Rückblick auf eine etwas andere Fernsehsendung

München - Die Idee klingt geradezu utopisch: Eine Fernsehsendung, die ökologisch verträglich produziert wird. Für Utopia-Gründerin Claudia Langer ist sie mit der 1111. Sendung von Johannes B. Kerner in Erfüllung gegangen. Am 12. März wurde sie im ZDF ausgestrahlt. Alles dreht sich dabei um das Thema Energie sparen und nachhaltig leben.

Um die Sendung von ihren CO2-Emissionen zu reduzieren, hat Kerner mit seinem Team das Studio lediglich mit Neonlicht ausgeleuchtet - das übertragene Fernsehbild erscheint dadurch mit leichtem Blaustich. Damit wurden nur 0,5 Prozent der Energie verbraucht, die normalerweise benötigt wird! Oder anschaulicher: Bei einer herkömmlichen Sendung wird das 200-fache an Strom verbraucht.

"Wir von Utopia sind stolz, dass wir mit anderen zusammen Johannes B. Kerner zu dieser Sendeidee anstiften und ihn bei der Realisierung begleiten konnten", sagt Claudia Langer - "und ich war sehr beeindruckt, wie sehr sich Kerner und seine gesamte Redaktion mit dem Thema identifiziert hat. Selbst die Maskenbildnerin hatte Öko-Produkte fürs Make-up der Gäste dabei!"

Doch damit nicht genug: Entsprechend einer Zehn-Utopia-Regel-Liste sind die Gäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, der Moderator trug nachhaltig gefertigte Kleidung, die Unterlagen der Sendung wurden auf Öko-Papier gedruckt und das Catering der Gäste war aus biologischem Anbau und passend zur Jahreszeit zubereitet. Außerdem hat eine Redakteurin nach "utopischen" Regeln gelebt - vom Wechsel zu Energiesparlampen über das Trinken aus Mehrwegflaschen bis zum Tragen einer Jeans aus Bio-Baumwolle. Was Umweltminister Sigmar Gabriel in der Sendung denn auch folgern ließ, dass Organisationen wie Utopia.de notwendig seien, um die Politik voranzutreiben.

Gäste der Diskussionsrunde bei Kerner zum Thema "ökologisch verträglich" waren neben Claudia Langer noch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Klimaforscher Mojib Latif, Boris Palmer, der als Oberbürgermeister von Tübingen, der den CO2-Ausstoß um 70 Prozent senken will. Zudem Holger Brackemann von Stiftung Warentest, der erklärte, welche elektrischen Geräte im Haushalt Stromfresser sind und worauf Verbraucher achten müssen.

Hintergrundinformationen:

www.utopia.de

Deutschlands größte Nachhaltigkeits-Community startete am 8. November 2007 unter dem Motto "Kauf Dir eine bessere Welt" als erste unabhängige Konsumenten-Plattform für strategischen Konsum und nachhaltigen Lebensstil. Ziel ist es, den Verbrauchern beim Kauf nachhaltiger Produkte Orientierung zu geben und Impulse gegenüber Handel und Industrie zu setzen. Daneben baut Utopia auf eine aktive Community. Aktuell hat Utopia bereits mehr als 40.000 Mitglieder.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /