Radtour gegen neue Kohlekraftwerke an der Nordsee erfolgreich beendet

Begeistert wurden die beiden Radfahrer zum Abschluss ihrer erfolgreichen Radtour gegen neue Kohlekraftwerke an der Nordseeküste am gestrigen Sonntag in Emden empfangen. Knapp eine Woche radelten Mitglieder der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland entlang der Standorte geplanter Kohlekraftwerke im Norden. Sie besuchten Bürgerinitiativen in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Dörpen, die sich vor Ort ebenso gegen den Neubau von Kohlekraftwerken engagieren. Durch diese Radtour konnte die Vernetzung des Norddeutschen Kohleprotests gestärkt werden. Derzeit sind im Norden Deutschlands 11 Kohlekraftwerke geplant und teilweise bereits im Bau.

Uwe Loers von der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland betonte: „Die Radtour hat ein wichtiges Zeichen für eine klimafreundliche Energiepolitik und gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke gesetzt. Im Sinne unserer Umwelt und der hier lebenden Menschen fordern wir eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung unseres Landes und keine weitere Förderung einer 'Dinosauriertechnik', die den Klimawandel anheizt, unsere Atemluft verschmutzt und die Böden und das Klima langfristig schädigt." Die Emder Bürgerinitiative warb zugleich für die Teilnahme an der Demonstration in ihrer Stadt am 17. Mai.

Die Klima-Allianz, ein Bündnis aus über 100 Organisationen und Initiativen, aus den Bereichen Kirche, Gewerkschaften, Umwelt und Entwicklung, begrüßte das Engagement der Bürger: „An jedem der 20 Standorte, an denen in Deutschland neue Kohlekraftwerke geplant sind, gibt es massiven Protest seitens der Bevölkerung“, erklärt Daniela Setton, Kohle-Expertin der Klima-Allianz. Die Menschen hätten erkannt, dass eine Energiepolitik von gestern keine Antwort auf die Fragen der Zukunft sei. Der Protest komme tief aus dem Inneren der Bevölkerung, mittlerweile könne man von einer bundesweiten Anti-Kohlekraftbewegung sprechen: „Kohlekraftwerke schädigen das Klima und die Gesundheit aller zugunsten einiger weniger, die die Gewinne einstreichen“, sagt Setton. Auch lasse sich die Bevölkerung nicht mehr mit einigen wenigen potentiellen Arbeitsplätzen durch Kohlekraftwerksneubauten ködern, da Erneuerbare Energien deutlich stärkere Impulse für Wirtschaft und Arbeitsplätze setzten