Leere Versprechen: Kein höherer Ertrag durch Gentechnik

Greenpeace: Hungerproblematik wird durch Gentechnik nicht gelöst

Wien/Washington - Greenpeace zufolge erhöht der Anbau gentechnisch veränderter (GV) Pflanzen den Ertrag der Ernten nicht. Die Umweltschützer stützen sich mit ihrer Aussage auf einen neuen Report aus den USA, der die Erträge aus dreizehn Jahren Gentech-Anbau mit jenen aus normalen landwirtschaftlichen Methoden vergleicht. Es zeigte sich, dass mit
traditionell gezüchtetem Saatgut die Erträge gesteigert werden konnten. Mit gentechnisch verändertem Saatgut gelang das nicht oder nur unwesentlich.

Stattdessen breiten sich in den USA sogenannte "Superunkräuter" dramatisch aus. Die USA bauen auf 62,5 Mio. Hektar Gentechnik an und sind damit weltweit der Hauptproduzent von Gentech-Pflanzen. "Entgegen den zahlreichen Versprechungen ist es der Biotech-Industrie nicht gelungen, den Ertrag mittels Gentechnik zu erhöhen und damit einen Beitrag zur Lösung der Hungerproblematik zu leisten. Im Vergleich dazu hat die konventionelle Zucht Verbesserungen erreicht", so Gentechnik-Sprecher Philipp Strohm von
Greenpeace.

Zudem breitet sich laut Greenpeace in landwirtschaftlichen Gebieten, wo in Monokulturen vorwiegend "Roundup"-Saatgut von Monsanto angebaut wird, der Weiße Gänsefuß aus. Er zählt zu den sogenannten Superunkräutern. Diese haben bereits Resistenzen gegen "Roundup" entwickelt und sind mit herkömmlichen Unkrautvernichtern nicht mehr zu bekämpfen. Die Folge ist ein steigender Einsatz von noch aggressiveren Spritzmitteln. "Auf dem Weg zu mehr Nahrungsmittelsicherheit hat sich die Gentechnik als enormer Umweg erwiesen. Anstatt zu höheren Erträgen führt sie zu einem höheren Einsatz
von Spritzmitteln" so Strohm weiter. "Eine zukunftsfähige Landwirtschaft sollte aber mit der Natur arbeiten, niemals gegen sie."

Der Report"Failure to Yield: Evaluating the Performance of Genetically Engineered Crops", wurde von UCS (Union of Concerned Scientists) erstellt. Er vergleicht die gesamten Ernteerträge des Gentechnik-Anbaus mit den Ergebnissen anderer landwirtschaftlichen Methoden. Im Report wurden insgesamt 24 wissenschaftliche Studien zu Mais und Soja zusammengefasst. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass Herbizid-tolerante
Gentech-Pflanzen keinen höheren Ertrag gebracht haben. Mais, der gegen Schädlinge resistent ist, habe die Erträge nur marginal gesteigert. Bei traditionellen Zuchtmethoden konnten die Ernteerträge gesteigert werden. Der Grund dafür liegt vor allem in der Verbesserung in der landwirtschaftlichen Praxis.


Weitere Informationen:
http://www.ucsusa.org/failuretoyield


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /