Kärnten setzt auf Elektromobilität

Projekt „lebensland Kärnten“ geht voran - Alternativenergiesternfahrt demnächst

Über die umfangreichen Aktivitäten des Vereins Eurosolar Kärnten haben wir bereits merhfach berichtet. Demnächst findet wieder die Alternativenergiesternfahrt, die der Verein bereits mehrere Jahre erfolgreich organisiert hat. Beim "Carinthian Energy Award" werden heuer Vertreter von allen 5 Parlamentsfraktionen an den Start gehen. Erwartet werden unter anderem auch Louis Palmer mit seinem Solartaxi und das Solarmobil "HELIX" Vorgestellt wird auch der Umbau eines Puch 500 Oldtimers zu einem Elektroauto.

Aber es gibt auch das Projekt ‘lebensland Kärnten’, dass Elektromobilität forcieren möchte. Der Grundstein dafür wurde vor rund eineinhalb Jahren von Gerald Miklin und Rudolf Ball gelegt. Die Verkehrstelematiker arbeiteten gemeinsam an einem innovativen Projekt und hatten dabei gleich die Idee zum nächsten, das war ‘lebensland Kärnten’. Gerald Miklin und Rudolf Ball entwickelten in ihrer Freizeit die Idee weiter und stellten das Projekt dem Land Kärnten vor. Der Kärntner Landeshauptmann sah in der Idee eine große Chance: das Projekt wurde daraufhin in der Abteilung 7, Wirtschaftsrecht und Infrastruktur des Landes Kärnten eingebracht, und wird seitens des Landes umgesetzt. Das Ziel des Projektes ist für Miklin und Ball klar: ‘lebensland Kärnten soll für die aufkommende Elektromobilität Infrastruktur schaffen und Kärnten zum Vorbild in Sachen eMobilität machen.’

Mehr e-Mobilität als großes Ziel

"Elektroautos werden in Zukunft einen Teil des Gesamtverkehrsaufkommens ausmachen. Verschiedene Studien gehen bis 2020 von einem bis zu 20-prozentigen Anteil am Gesamtverkehr aus. Hierfür ist es notwendig, heute schon Schritte zu setzen, um für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein’, findet der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Grundlegende Veränderungen seien unumgänglich. Und finden in Kärnten bereits statt. ‘In Zukunft soll es in keinem Land Europas komfortabler, einfacher und attraktiver sein, ein Elektroauto zu fahren, als in Österreich’, wünschen sich Miklin und Ball. Sie haben einen umfassenden Blick für das Thema und begrüßen auch alle anderen Initiativen im Land. ‘Wir unterstützen alle Engagements in Richtung EMobilität. Allerdings wollen wir nicht nur darüber reden, sondern auch selbst etwas tun. Uns ist die Weiterentwicklung der eMobilität wichtig und deren offene Nutzung, d.h. jeder soll die Infrastruktur nutzen können’,
meinen sie.

Zahlreiche "Elektrotankstellen" geplant

Die erste eZapfsäule ‘made in Kärnten’ ist bereits in Klagenfurt im Einsatz. 2009 sollen noch 100 bis 150 eZapfsäulen dazu kommen, 2011 soll es in Kärnten 1000 eZapfsäulen geben. Mit weiteren Leuchtturm-Projekten wie einer riesigen Photovoltaikanlage soll Kärnten seine Vorreiterrolle in Sachen eMobilität weiter ausbauen.

Die Vision ‘lebensland Kärnten" schafft die notwendige Infrastruktur für die aufkommende Elektromobilität. Das heißt, in Zukunft soll es in keiner Region Europas komfortabler, einfacher und attraktiver sein, sich ein Elektroauto zu kaufen. Damit will das Land zu der Modellregion in Sachen Elektromobilität in Österreich und zur Musterregion für Energiemanagement in Europa werden. Über das ganze Bundesland soll eon feinmaschiges Netz an öffentlichen Ladestationen für reine Elektrofahrzeuge installiert werden. Diese können von allen genutzt werden. Im Gegenzug werden im rechnerischen Gegenwert umweltfreundliche Energiegewinnungsanlagen errichtet, die diese eZapfsäulen versorgen. Darüber hinaus werden finanziell geförderte Elektrofahrzeuge der Öffentlichkeit zu vernünftigen Konditionen angeboten. Über die Infrastruktur soll ein neuer Markt für Hersteller, Lieferanten, neue Technologien sowie Forschung und Entwicklung geschaffen werden – ein optimales Umfeld für Elektromobilität und alle elektromobilitätsnahen Bereiche.

Die eZapfsäulen werden rein durch Kärntner Unternehmen hergestellt und sollen in Zukunft zu intelligenten Systemen ausgebaut werden, die z.B. freie Parkplätze anzeigen. Als Gegengewicht zur entnommenen Energiemenge sollen Photovoltaikanlagen errichtet werden, um so eine ausgeglichene Energiebilanz zu schaffen.
Erste Förderungen für Elektrofahrzeuge sind realisiert, so fördert das Land Kärnten im Jahr 2009 die Anschaffung von Elektroscootern mit 400 Euro. Auch Wartung und Service sollen angeboten werden, um den Bedürfnissen der Besitzer von Elektrofahrzeugen entgegenzukommen. Was man weiter ausbauen will, ist auch die Information, Kooperation
und Projekte im Bereich der Elektromobilität sollen zusätzlich vorantreiben. So werden 2009 alle acht Kärntner ÖAMTC Stützpunkte mit Elektroscootern als Leihfahrzeuge ausgestattet.

Weiters wird der ÖAMTC Lebensland-Scooter zum Verkauf anbieten, die durch den ÖAMTC und das Land Kärnten gefördert werden. Eine andere Kooperation findet mit GO MOBIL statt. Zwei VW Caddys werden auf Elektrobetrieb umgerüstet.

Was ist bisher in Kärnten passiert

In Kärnten gibt es derzeit (April 2009) 45 Elektrofahrzeuge. Studien und Prognosen zufolge gibt es für Elektrofahrzeuge einen Marktanteil bis 2020 von bis zu 20 Prozent. Selbst bei der pessimistischsten Prognose von fünf Prozent würde das allein für Kärnten 40.000 strombetriebene Fahrzeuge bedeuten. Der Markt für Elektrofahrzeuge ist erst im entstehen.

Zu Beginn des Projektes gab es in Kärnten 98 Ladestationen, bis Mai 2009 konnte die Anzahl der Ladestationen auf 140 gesteigert werden. Weiters gibt es 1853 Stromtankstellen. Diese recht hohe Zahl basiert auf den Tatsachen, dass Private und Unternehmen ihre Steckdosen einfach als Stromtankstellen anmelden können, und derzeit vorhandene Elektroautos noch nicht so oft zum Laden kommen und daher wenig Kosten verursachen, wodurch das Betreiben einer ‘öffentlichen Stromtankstelle’ mit geringsten Kosten verbunden ist.


Mehr dazu:

www.lebensland.com
www.alternativenergiesternfahrt.com



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /