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Erfolgreiche Landwirtschaft sichert Biodiversität

Neue Broschüre der Landwirtschaftskammer beleuchtet Leistungen im Sinne der natürlichen Vielfalt

"Die international vorbildliche ökologische Vielfalt in Österreich ist die positive Folge einer ebenso vielfältigen und nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft in unserem Land. Doch eines muss klar sein: Nur eine erfolgreiche Land- und Fortwirtschaft kann auf Dauer diese Leistungen erbringen und so die Biodiversität auch in Zukunft voll und ganz garantieren. Daher brauchen wir Rahmenbedingungen, die die Existenz unserer bäuerlichen Betriebe und eine Bewirtschaftung der Kulturlandschaft weiterhin absichern. Die bäuerliche Interessenvertretung setzt zudem eine Reihe von Maßnahmen, die den Betrieben ein Arbeiten im Sinne der ökologischen Vielfalt ermöglichen", erklärte Hannes Herndl, Vorsitzender des Ausschusses für Umweltfragen der LK Österreich und Präsident der LK Oberösterreich, anlässlich der Präsentation einer neuen Broschüre zum Thema Biodiversität.

Bewirtschaftung notwendig

"Wie notwendig es nicht nur in ökonomischer, sondern auch inökologischer Hinsicht ist, die Kulturlandschaft zu bewirtschaften, zeigt die zentrale Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft für die Biodiversität. 30% unserer Vegetationstypen würden ohne die Arbeit der Bauern bei uns gar nicht vorkommen und 20% nur sehr selten. Auch die Existenz vieler Vogelarten, Schmetterlinge usw. hängt von einer aktiven Bewirtschaftung ab. Dies zeigt deutlich, dass eine aktive und vielfältige Landwirtschaft, anders als oft dargestellt, sehr wichtig für den Natur- und Artenschutz ist", so Herndl weiter, der ergänzte: "Die Biodiversität in unserem Land ist ein Spiegelbild der Vielfalt an landwirtschaftlichen Kulturen und Bewirtschaftungsformen unserer Bauern."

LK setzt Arbeitsschwerpunkte

"Nicht jeder Landwirt und Grundbesitzer ist zugleich Botaniker oder Zoologe, der alle Arten und Biotoptypen kennt, die auf seinen Wiesen, Feldern und Wäldern vorkommen. Auch betriebswirtschaftliche Alternativen zu einer Intensivierung oder Nutzungsaufgabe, wie etwa Förderprogramme, sind gerade im Naturschutzbereich viel zu wenig bekannt. Daher setzen die Landwirtschaftskammern verschiedene Maßnahmen, um den Land- und Forstwirten die Einhaltung von Vorschriften zu ermöglichen und an Naturschutzprogrammen teilzunehmen", informierte Herndl über die LK-Tätigkeit. Die Maßnahmen reichen über einfach verständliche Merkblätter über Cross Compliance, Naturschutz-Maßnahmen und laufende Informationen in den agrarischen Medien über individuelle Rechts- und Fachberatungen, Beratungstätigkeiten, beispielsweise im Rahmen des Agrarumweltprogramms ÖPUL, spezielle Naturschutzprogramme, Klimaschutzprojekte bis hin zu Bildungsprojekten im Rahmen des Ländlichen Fortbildungsinstitutes und der Landjugend Österreich.

Klimawandel bedroht natürliche Vielfalt

"Eine zentrale Herausforderung für die Erhaltung der natürlichen Vielfalt stellt der Klimawandel dar. Erste Anzeichen des Klimawandels sind der Rückgang verschiedener Arten und das Auftreten neuer Schädlinge und Krankheiten. Die Land- und Forstwirtschaft ist der vom Klimawandel am stärksten betroffene Wirtschaftsbereich, weil negative Auswirkungen sowohl im Pflanzenbau als auch in der Forstwirtschaft direkt und unmittelbar spürbar sind. Die bäuerliche Interessenvertretung fordert daher die kontinuierliche Umsetzung effizienter Klimaschutzmaßnahmen sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. In der Praxis bedeutet dies den verstärkten Einsatz von Biomasse bei der Wärme- und Stromerzeugung sowie als Treibstoff, die vermehrte Verwendung nachwachsender Rohstoffe im Bauwesen, die Förderung der Versorgung mit regionalen Lebensmitteln sowie eine massive Reduktion des Flächenverbrauchs", verlangte Herndl.

Aufgabe für alle Wirtschaftszweige

"Die Biodiversität stellt einen dynamischen Prozess dar, der durch unterschiedliche Einflüsse einer laufenden Veränderung und Anpassung ausgesetzt ist. Der Klimawandel, geänderter Bodenverbrauch, aber auch neue Arten in Lebensräumen bewirken eine Dynamik in der Kulturlandschafts-Entwicklung. Eine hohe ökologische Vielfalt kann jedoch nicht nur von der Land- und Forstwirtschaft aufrechterhalten werden, auch alle Wirtschaftssektoren, wie der Tourismus oder der Handel, müssen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um schädliche Einflüsse zu minimieren. Um eine Verbesserung der Umweltleistungen herbeizuführen, sind jedenfalls stabile politische Rahmenbedingungen und eine angemessene finanzielle Ausstattung erforderlich", so Herndl.


Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /