Gaswerbung als Klimafalle

Gab es in den letzten Jahren in Österreich und im Burgenland deutliche Signale hin zu einer klimaschonenden Energieversorgung bei Heizung und Warmwasser, so gibt es seit kurzem eine Trendumkehr

Die Werbeagenturen der fossilen Energieversorger fahren massive Strategien gegen Biomasse und damit gegen eine regionale Energieversorgung und versuchen gleichzeitig Ihre neuen Produkte als klimaschonend zu positionieren. Biomasse wird mit fragwürdigsten Argumenten als gesundheitsgefährdend dargestellt und die CO2 Entlastung von Holz völlig verschwiegen. Dadurch werden nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die politischen Entscheidungsträger getäuscht und zum Einsatz mit ruhigem Gewissen von klimazerstörendem Gas und Öl verleitet. Dazu werden Fördersummen irreführend in der Bevölkerung verbreitet, die absolut nichts mit der Verwendung von Erdgas zu tun haben, sondern reine Solarförderungen sind. Dieser Missbrauch muss eingestellt werden.

Die massive Bewerbung und Unterstützung von fossilen Energieträgern, im speziellen von Erdgas und Öl, aber auch von so manchen ineffizienten Wärmepumpensystemen (‘Kohlestrom für Wärmepumpen!’) kann kein Signal für eine Lösung unserer Energieversorgung für die nächsten Generationen sein. Wer heute eine Heizung mit fossilen Energieträgern erneuert, bindet sich an die Fossilenergie für die nächsten 20-25Jahren.

-dadurch werden Tonnen an CO2 über Jahrzehnte ausgestoßen, die durch die Verwendung erneuerbarer Energieträger wie Sonne und Holz vermieden werden können.
-dadurch begibt man sich wieder über Jahre in die Abhängigkeit und Preisspirale großteils ausländischer Energieversorger.
-dadurch erreicht man einen massiven Geldabfluss aus unserer Volkswirtschaft
-dadurch verringert man das Beschäftigungspotenzial in der eigenen Region
-und zusätzlich stellen wir die Versorgungssicherheit unserer Landsleute immer mehr auf die Probe. Nicht nur, dass jeder namhafte Auslandskorrespondent bereits für den nächsten Winter eine massive Krise betreffend der Gaslieferungen auf uns zukommen sieht, gibt es bereits jetzt wieder massive Spannungen zwischen Russland und der Ukraine betreffend nicht bezahlter Gaslieferung.

Dass der Ölpreis wieder extrem nach oben steigt wird jeder selbst mitverfolgen, jedoch keineswegs etwas dagegen unternehmen können.

Ganz abgesehen von diesen Tatsachen scheint das Thema Klimaschutz immer häufiger als nicht sehr ernst genommen zu werden. Nach dem Motte ‘ ein bisserl Gas wird schon nichts verschlimmern’ wird von den katastrophalen Auswirkungen der weiteren Verwendung fossiler Energieträger immer wieder und bewusst abgelenkt.

Geht man von den Szenarien aller namhaften Klimaforscher aus, so wird unser Klima nie wieder auf den ‘Zustand von heute’ zu bringen sein. Nur bei extremster Änderung unseres Verhaltens bei Heizung und Mobilität ist die Klimaänderung auf ein erträgliches Niveau einzupendeln. Das wird uns Probleme genug bringen: Dürrekatastrophen, Überschwemmungen, Sturmschäden etc sind als erträgliches Ausmaß anzusehen.

Im Burgenland könnten wir uns in kürzester Zeit unsere Heizungen mit Energieressourcen aus unserem eigenen Land versorgen. Dabei muss aber eine strikte Trennung zwischen Energieverbrauch im Sommer und im Winter erfolgen. Im Sommer können wir sämtliche Anforderungen mit der direkten Nutzung der Sonnenenergie abdecken und im Winter mit unserer eigenen Biomasse. Diese darf dabei, wie in vielen modernen Holzheizungen bereits Standard , nur höchst effizient eingesetzt werden.
Biomasse darf nicht, wie zurzeit praktiziert, in Kraftwerken mit geringsten Wirkungsgraden verbrannt werden, um höchste Fördergelder zu erhalten.
Entgegen der Aussagen der Energieversorger sind genügend Wald und Agrarflächen für die Beheizung der burgenländischen Haushalte vorhanden (siehe Diagramm 1), jedoch nicht um in deren Kraftwerke ineffizientest vernichtet bzw. nicht in der sonnenintensiven Jahreshälfte für Warmwasser und Übergangsheizung verbraucht zu werden

Die heutige Fördersituation des Burgenlands gewährt trotz Kürzungen bei Solaranlagen folgende nicht rückzahlbare Fördersummen:
Solare Warmwasserbereitung:1700 Euro
Solare Zusatzheizung: 2800 Euro
Biomasseheizung: 2800 Euro
Bei Sanierung bekommen Sie für diese Anlagen bis zu 6500 Euro Förderung (auch der Bund trägt in seiner Offensive hier etwas zur CO2-Minderung bei).

Für Gas und Öl gibt es KEINE LANDESFÖRDERUNGEN!!!

Der Verein panSol möchte der zur Zeit laufenden Bewerbung und Förderung von fossilen Energieträgern kritisch entgegentreten und diese in eine Offensive von regenerativen
Energiesystemen umlenken. Dazu bedarf es neuer Rahmenbedingungen die für sämtliche Gebäude, sowohl der privaten Haushalte, als auch der Wohnbauträger und der öffentlichen Hand (Schulen, Ämter etc)nur 100% regionale Energieträger fördern und genehmigen.
Die Mitarbeiter von panSol stehen für die rasche Ausarbeitung dieser Strategien in hoher Erwartung zur Verfügung.

Diese neuen Maßnahmen können und wollen wir durchsetzen.
Den Klimaschutz heute zurück zustellen ist ein Desaster. Wir wollen und müssen für unsere Kinder nicht nur das Jahr 2010 im Auge behalten, sondern wir müssen Ihnen das Jahr 2050 und 2100 retten.

GastautorIn: Andreas Reiter, panSol für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /