© zgV
© zgV

Österreichisches Bio-Wärme-Know-how in Bayern

Energiecomfort eröffnet Bio-Ortswärme in Oberstaufen

Eine umweltfreundliche Ortswärme-Anlage aus Biomasse heizt die bayerische Tourismusgemeinde Oberstaufen, der erste Teilabschnitt wurde am 26. Juni feierlich in Betrieb genommen. Die Marktgemeinde und Wien Energie-Tochter Energiecomfort haben die Ortswärme Oberstaufen GmbH & Co KG errichtet und bis dato rund 5,2 Millionen Euro investiert. Die Anlage versorgt bereits seit November 2008, nach fünf Monaten Bauzeit, Kunden mit Wärme aus erneuerbarer Energie. Die neue Ortswärme spart Oberstaufen pro Jahr 4 Millionen Liter Heizöl und 7 Tonnen CO2 ein. Der 2. Teilabschnitt soll Ende 2010 abgeschlossen sein und wird 16.000 Kilowatt thermische Leistung im Wärmenetz aufweisen.

Die Oberstaufener Gemeindevertretung, Abgeordnete zum bayerischen Landtag und die Wiener Stadtwerke-Vorstandsdirektoren Helmut Miksits und Gabriele Domschitz sowie die Energiecomfort-Geschäftsführung besiegelten die offizielle Inbetriebnahme durch den Kordelschnitt vor dem Biomasse-Heizwerk.

Umweltschonung und Nachhaltigkeit

In Zukunft spart das bayerische Oberstaufen mit der umweltfreundlichen Wärme- und Wasserversorgung etwa 7 Millionen Kilogramm CO2 und substituiert rund 4 Millionen Liter Heizöl im Jahr. Etwa 45.000 Schüttraummeter nachwachsende regionale Biomasse aus Holz speisen jetzt einen Biomassekessel (2,4 Megawatt), um den Oberstaufener Bürgerinnen und Bürgern Wärme und Warmwasser über das Biowärmenetz (derzeit 5.500 Meter, im Vollausbau etwa 11.000) bequem ins Haus zu bringen. Derzeit versorgt die Biowärmeanlage insgesamt etwa 120 Kunden- bis zur Fertigstellung werden es rund 170 sein (Privathaushalte, Gewerbebetriebe, alleöffentlichen Gebäude und Hotels). Ein konventionell betriebener Reservekessel sichert die Versorgung bei Spitzenlast.

Energieeffizienz mal zwei

Derzeit wird die Errichtung einer ergänzenden, hochmodernenÖkostrom-Anlage (Organic Rankin Cycle) mit Kraft-Wärme-Kopplung geprüft. Geplant ist eine Leistungskapazität von 700 Kilowatt, für die Versorgung von etwa 1.300deutschen Durchschnittshaushalten. Der energieeffiziente Vorteil einer Ökostrom- Anlage: Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie, und die dabei entstehende Abwärme wird wieder ins Wärmenetz eingespeist. Die Gesamtinvestition würde sich durch die Errichtung der Ökostrom-Anlage um rund 3 Millionen erhöhen.

Österreichisch-Bayerische Partnerschaft

Der 1. Bürgermeister von Oberstaufen, Walter Grath erklärte bei der Eröffnung, "dass der heilklimatische Schroth-Kurort Oberstaufen die erste Gemeinde im Allgäu ist, die eine fast flächendeckende Wärmeversorgung aus erneuerbarer Energie aufweist und damit eine Vorreiter-Rolle eingenommen hat." Außerdem betonte Grath die engagierte und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem österreichischen Partner Energiecomfort.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /