Osthessen: die elektromobile Zukunft hat begonnen

Ausstellung von EDAG und ÜWAG zeigt Fahrspaß mit Strom - Light Car zu bestaunen

Fulda- Mit ihrer Ausstellung ‘Elektro-mobilität: EDAG – ÜWAG’ zeigen die beiden Fuldaer Unternehmen derzeit im ÜWAG-Kundenzentrum umfangreiche Informationen und Konzepte mit einem gemeinsamen Nenner: elektrische Energie. Bei der Ausstellungseröffnung stellten ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury und Dipl.-Ing. (FH) Jörg Ohlsen, Sprecher der Geschäftsführung der EDAG, Zukunftsvisionen für Elektromobilität aus der Region und in der Region vor.

Elektromobile haben, im Vergleich zu fossilen Fahrzeugen, weit höhere Wirkungsgrade und geringste Schadstoffemissionen- diese hängen davon ab, mit welchem Strom man tankt. Highlight der Ausstellung ist das ‘EDAG Light Car – Open Source’, das erstmals enthüllt wurde. Im zum ‘Showroom’ gewandelten Kundenzentrum ist diese Studie der EDAG, nach ihrer Premiere beim Genfer Autosalon 2009, zum ersten Mal öffentlich in der Region zu sehen.

Das EDAG Light Car – Open Source

‘Wirtschaftlicher, emotionaler, individueller: Mit dem ‚EDAG Light Car – Open Source’ präsentiert die Fuldaer High-Tech-Schmiede ihre Vision vom Auto der Zukunft’, erklärte Dipl.-Ing. Jörg Ohlsen, Sprecher der Geschäftsführung der EDAG. Man setze komplett auf neue Materialien, Antriebs-, Beleuchtungs- und Bedienkonzepte: ‘Mit ihren Concept Cars gestalten die EDAG Entwicklungs- und Design-Teams Visionen künftiger Mobilität für die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft in den kommenden Jahren.’

Seinen im vieldeutigen Namen (‘light’ bedeutet im Englischen sowohl ‘Licht’ als auch ‘leicht’) trägt das ‘EDAG Light Car – Open Source’ sowohl wegen seines innovativen Lichtkonzepts, als auch wegen seiner Leichtbauweise. Es ist eines der ersten Fahrzeuge, das die (O)LED-Technik – (O)LED steht für Organische Leuchtdiode, ein dünnfilmiges leuchtendes Bauelement – als variables Design- und Kommunikationselement nutzt. In die Karosserie eingearbeitete (O)LED-Folien verwandeln die gesamte Oberfläche des Wagens in eine Art Bildschirm. Die Kontur der Scheinwerfer kann der Fahrer je nach Wunsch gestalten. Zusätzlich ermöglicht der Einsatz von (O)LED in der gläsernen Heckklappe die clevere Nutzung als Projektionsfläche einer effektiven Form einer Car-2-Car-Kommunikation mit Hinweis- und Warnsignalen.

Das umweltfreundliche Antriebskonzept des ‘EDAG Light Car’ lässt keine Abgase entstehen. Ein monovalenter Elektroantrieb wird mit einer Lithium-Ionen-Batterie kombiniert. Das ‘EDAG Light Car – Open Source’ erreicht Spitzengeschwindigkeiten von rund 150 km/h und hat eine Reichweite bis zu 200 km. Vier bis fünf Personen finden in dem innovativen Elektroauto bequem Platz. Der großzügige Fahrzeug-Innenraum wird durch den Verzicht auf einen herkömmlichen Verbrennungsmotor samt Getriebe möglich.

Jörg Ohlsen kündigte die Fortführung des Projekts an. ‘Mit dem Light Car haben wir in Genf 2009 bereits zahlreiche Innovationen angedeutet. Die äußerst positive Resonanz aus der Automobilindustrie und der Fach-presse haben uns bestärkt, das Light Car technisch weiterzuentwickeln. Wir werden bis zum Genfer Autosalon 2010 zusätzlich den Innenraum des Fahrzeugs ausgestalten und das Lichtkonzept in das Interieur des Light Cars übertragen. Zudem werden wir einen Prototypen des Aggregate-Trägers für den Elektroantrieb zeigen, der eine Kombination bekannter und neuartiger Leichtbauwerkstoffe aufweisen wird.’

‘Elektromobilität ist einzentrales Zukunftsthema’, sagte ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury. ‘Als innovatives Energieversorgungsunternehmen aus der Region wird die ÜWAG gerne die Entwicklung der Infrastruktur für diese umweltfreundliche Mobilitätstechnologie in unserer Heimat unterstützen!’ So sei die Planung erster ÜWAG-Stromtankstellen in Vorbereitung: Der Strom für Fahrräder mit Elektroantrieb, Elektroroller und Elektroautos, die ihre Akkus außer Haus aufladen wollen, kommt dann aus ‘ÜWAG-Zapfsäulen’.

Mit dem Einsatz im eigenen Fuhrpark will die ÜWAG den Einsatz elektrisch betriebener leichter Nutzfahrzeuge im Betriebsalltag testen. ‘Dieses Pilotprojekt möchten wir gemeinsam mit der EDAG realisieren’, sagte Günter Bury. ‘Für unsere Kunden arbeiten wir an einem Förderprogramm für Elektroroller, um Interessenten für den konkreten Einstieg in die elektromobile Zukunft zu gewinnen.’

Für die Energiewirtschaft ist die Entwicklung von Elektrofahrzeugflotten mit großen Herausforderungen verbunden: Eine Infrastruktur für das flächendeckende ‘Auftanken’ mit Strom ist zu schaffen, es gilt, Stromzapfsäulen mit einheitlicher Technik zu entwickeln und nicht zuletzt müssen Abrechnungsmodalitäten für das ‘Stromtanken außer Haus’ geregelt werden. Darüber können sich die Besucher ebenso informieren wie über die Vision der Netzbetreiber, durch das Zusammenspiel von ‘intelligenten Netzen’ und Elektrofahrzeugen in Zukunft einen Beitrag zur gleichmäßigen Netzauslastung leisten zu können.

Die zentralen Aspekte für ein optimales Zusammenspiel von Elektrofahrzeugen und Netzbetrieb waren auch Thema des Fachvortrags von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Albert Moser, Leiter des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen. Mit seinen Ausführungen unter der Überschrift ‘Elektromobilität – Herausforderungen und Chancen’ gab Professor Moser seinen Zuhörern auch einen Einblick in die Geschichte der Elektrofahrzeuge und stellte aktuelle Projekte und Prognosen vor. Die Ausstellung ‘Elektromobilität: EDAG – ÜWAG’ ist noch bis Donnerstag, 9. Juli 2009, im ÜWAG-Kundenzentrum, Bahnhofstraße 2 in Fulda, zu sehen.

GastautorIn: Helen Wild für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /