© RainerSturm / pixelio.de
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Solarbranche in Deutschland fürchtet Billigkonkurrenz aus China

Die Preise für Photovoltaikanlagen bewegen sich derzeit auf einem Rekordtief

Preisdumping

Im weltweiten Wettbewerb um Absatzmärkte mehren sich nun die Stimmen in der deutschen Solarindustrie, die vom Staat protektionistische Maßnahmen fordern. Frank Asbeck, Chef des Solarzellen-Herstellers Solarworld, möchte, dass nur noch Firmen vom Erneuerbare-Energien-Gesetz profitieren, die hauptsächlich in Europa produzieren. In China und den USA gebe es ähnliche Regelungen, daher müsse auch in Deutschland die heimische Produktion bevorzugt werden.

Durch die Wirtschaftskrise hat auch die Solarbranche im letzten Jahr Verluste gemacht. Preise und Umsätze sind eingebrochen - nicht nur in Deutschland. Das Branchenmagazin Photon berichtet, dass die Spotmarktpreise für Solarmodule aus China, Indien, Taiwan und Thailand derzeit rund 20 Prozent unter den europäischen Preisen liegen.

Die Billigkonkurrenz macht der deutschen Solarindustrie offenbar zu schaffen. Dieter Ammer, Chef des Hamburger Unternehmes Conenergy, fordert daher ein Handeln der Politik: "Es kann nicht im Sinne unserer Umwelt- und Wirtschaftspolitik sein, mit der Photovoltaik auch noch die Vorreiterrolle in der letzten großen Zukunftstechnologie, die man hier mühsam großgezogen hat, nach Fernost zu verlieren".

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) prüft indessen, ob die chinesiche Konkurrenz mit Dumpingpreisen den europäischen Markt übernehmen will. "Es gibt Hinweise, die andeuten, dass es ein Preisdumping mit Hilfe von Exportsubventionen der chinesischen Regierung geben könnte", sagte Geschäftsführer Carsten Körnig. Dafür bedürfe es aber noch der Beweise.

Auch im Bundeswirtschaftsministerium wird die Entwicklung auf dem Solarmarkt beobachtet. Bislang sei aber noch kein wettbewerbswidriges Verhalten erkennbar, sagte eine Sprecherin.

Quelle: "Wir Klimaretter"



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