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Sima zu Mochovce: "Begehung durch internationale Experten"

Appell bei italienischer Umweltministerin aktiv zu werden

Nachdem beim Hearing am Freitag die wesentlichsten Fragen zur Sicherheit des slowakischen AKW Mochovce offengeblieben sind, fordert Umweltstadträtin Ulli Sima nun eine Begehung der Baustelle der Blöcke 3 und 4 durch eine internationale Expertenkommission. "Diese soll das grenznahe AKW genau unter die Lupe nehmen und Antworten auf die offenen Sicherheitsfragen geben", so Sima.

Sie bedauert, dass die AKW-Betreiber am Freitag nicht bereit waren, auf die vielen, sehr konkreten Fragen der besorgten Wienerinnen und Wiener einzugehen bzw. keine Antworten auf zentrale Fragen geben konnten. So konnte beispielsweise nicht schlüssig erklärt werden, wie das fehlende Volldruck-Containment, die Schutzhülle, ersetzt werden kann. Auch die Frage des Zustands der über 20 Jahre lang eingemotteten Anlagenteile wurde nicht ausführlich erörtert. "Internationale Atom-Experten könnten die Antworten auf diese Fragen geben, die mit Sicherheit auch für die EU-Kommission interessant sein könnten", so Sima. Sie fordert ein Ende der Geheimniskrämerei in Sachen Mochovce, die auch durch das verhängte Besuchs- und Fotografierverbot in Mochovce belegt ist. "Die AKW-Betreiber haben beim Hearing lediglich versucht, den Uralt-Reaktor als modernste Anlage hinzustellen und sind auf Fragen wenig konkret eingegangen", kritisiert Sima scharf. Sie erhofft sich im Kampf gegen Mochovce auch Unterstützung von Umweltminister Nikolaus Berlakovich. "Atomare Strahlung kennt keine Grenzen, wir müssen alle an einem Strang ziehen und versuchen, sowohl im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung als auch bei der italienischen Regierung als auch auf EU-Ebene den Druck zu erhöhen", so Sima. Der italiensche Energieversorger ENEL ist Mehrheitseigentümer des slowakischen Energieversorgers und somit auch von Mochovce. Italien ist seit langem aus der Atomenergie ausgestiegen und will nun quasi vor die Tore Wiens ein Atomkraftwerk mit der Technik aus den 80er Jahren fertig bauen. "Diese Pläne sind völlig inakzeptabel, wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um sie zu vereiteln", so Sima. Sie appelliert in diesem Zusammenhang an alleÖsterreicherinnen und Österreicher, von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch zu machen und bis zum 6. Oktober einen persönlichen Protest zu deponieren. Alle Infos auf www.natuerlich.wien.at .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /