Ein Anfang ist gesetzt! RAUS AUS EURATOM Österreich-Tour vor dem Parlament in Wien

Am Samstag gab es die Abschlußveranstaltung der 1. RAUS AUS EURATOM Österreich-Tour, die vom 15. September von Salzburg ausgehend über viele Stationen in ganz Österreich lief

Wien- Roland Egger, Obmann der Plattform, der mittlerweile 81 Organisationen angehören und der sich bereits knapp 100 Gemeinden quer durch ganz Österreich angeschlossen haben, kann sich über eine gelungene Abschlußveranstaltung freuen.

Als Redner glänzte Dr. Peter Weish - Forum Wissenschaft & Umwelt, der wie immer sehr schlüssig und gewinnend argumentierte und in Erinnerung rief, dass es unanständig ist eine Mitgliedschaft aufrechtzuerhalten, wenn inhaltlich keine Übereinstimmung besteht. Und inhaltlich besteht wahrlich keine Übereinstimmung der geschichtlich und gesellschaftlich gewachsenen österreichischen Position mit den Richtlinien des Euratom-Vertrages. Außerdem begehren 78% der Österreicherinnen einen Ausstieg aus diesem "Knebelvetragswerk" zur Stützung einer obsolent überholten, massiv schädlichen und wirtschaftlich verheerenden Alt- und Schrotttechnologie. Zur exorbitanten Unwirtschaftlichkeit dieser Menschen- und
Umwelt vernichtenden Pfründnertechnologie brachte Christiane Schmutterer von der
ARGE Ja zur Umwelt Nein zur Atomenergie interessante Fakten. So habe zum Beispiel der kanadische Bundesstaat Ontario nach Einholung von Kostenvoranschlägen auf Sanierung verzichtet und das entsprechende AKW stillgelegt. Es gibt auf der ganzen Welt nicht einen AKW-Bau, der nicht die veranschlagten Baukosten um Vielfaches überschritten hat - wie selbstverständlich auch aktuell in Finnland. Schmutterer fragt, wie es möglich ist, dass diese exorbitante Unwirtschaftlichkeit in unserer "modernen" Zeit, die soviel auf Rentabilität und Effizienz setzt, offensichtlich toleriert wird. Ich frage mich wieviel abkassiert wird und wer sich diese öffentlichen Mittel ergaunert.

Seit März 1977 bis März 2004 (jüngste Vergabe eines Kredites an Rumänien) wurden knappe 4 Milliarden Euro an Euratom-Krediten vergeben. Man stelle sich vor, was diese Summe bewirkt hätte, wäre sie in EE (erneuerbare Energien) geflossen...
Offensichtlich ernährt sich eine parasitäre Lobby mit ihrem wissenschaftlichem
Forscheranhang sehr zielstrebig und skrupellos von der Arglosigkeit der
EU-Bürgerinnen.

Demokratiepolitisch sehr bedenklich sieht Erwin Mayer von der Plattform
mehr Demokratie ! das Verhalten unserer Bundesregierung, die heutzutage keinen
einzigen ernsthaften Vorstoß der Anti-Atompolitik auf EU-Ebene wagt und ihr diplomatisches Unvermögen im Inland durch schändliches Herunterspielen der Causa verharmlost. Wo sind die Impulse hin,als eine österreichische Umweltministerin 1989 mutig, bestimmt und wortgewandt gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf auftrat ?

Musikalisch engagiert umrahmt wurde die Kundgebung von Natasha & The Bluescrackers. Von 183 geladenen Nationalräten war eine Einzige erschienen : Christiane Brunner - einige haben abgesagt, der überwiegende Großteil hat auf die Einladung nicht reagiert. Man fragt sich was sich in den Herzen und Hirnen dieser "Volksvertreter" abspielt. Ist es möglich, dass einzig und alleine die Grüne Umweltsprecherin es ernst meint mit der Volksvertretung von 78% der österreichischen Bevölkerung ?

Der weltweite Ausstieg aus dieser selbstzerstörerischen Technologie ist eine Schicksalsfrage für die Menschheit. Schön, dass trotz aller Widrigkeiten ein wichtiger Impuls dazu von Österreich ausgeht.

Weitere Informationen zur Kampagne (Anzahl Unterstützer, Gemeinden mit Resolutionen "RAUS aus EURATOM", Rechtliche Gutachten, etc.):

www.raus-aus-euratom.at

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /