© Universität für Bodenkultur, Department IFA-Tulln
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Länger frisch im Biokunststoffsackerl

Einsatz nachwachsende Rohstoffe für Verpackungsmaterial macht Sinn

St. Pölten - Niederösterreichs Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf und die Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 wollten es genau wissen: Es wurde wissenschaftlich erhoben, was viele Hausmänner und Hausfrauen bereits beobachtet haben: Brot, Salat, Gemüse und Obst bleiben in Biokunststoffsackerln länger frisch. Sie tragen zur längern Haltbarkeit von Lebensmitteln bei, sparen damit Kosten und sind ein aktiver Beitrag zur Reduktion von Lebensmittelabfällen im Haushalt.

‘Biokunststoffsackerl bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, in Supermärkten gibt es sie seit einigen Jahren zu kaufen. Einige Lebensmittelhersteller setzen Biokunststofffolien bereits bewusst ein, um ihre Waren länger frisch zu halten’, so Pernkopf.

Um wissenschaftlich zu überprüfen, was von den Herstellern behauptet und in eigenen Versuchen bereits beobachtet wurde, wurde im Auftrag vom Land Niederösterreich und von der Stadt Wien ein systematischer Versuch von der Universität für Bodenkultur, Department IFA-Tulln, zur Haltbarkeit von Lebensmitteln in Biokunststoffsäcken geplant und durchgeführt.

Durch Messungen und Analysen wurden die Veränderungen der Lebensmittel verfolgt und zwischen den Varianten "offene Lagerung", Lagerung im "Polyethylensackerl" und Lagerung im "Biokunststoffsackerl" verglichen. In regelmäßigen Abständen wurden die Waren entnommen, ihr Aussehen beurteilt, sie wurden gewogen, mikrobiologisch untersucht und von mehreren Personen verkostet.

Die Haltbarkeit, ausgedrückt über mikrobiellen Verderb oder über die Textur (Brot wird hart bzw. Tomaten werden matschig), war bei Lagerung im Biokunststoffsackerl gegenüber offener Lagerung immer und gegenüber Lagerung im Polyethylensackerl (PE-Sackerl) in der Mehrzahl der Fälle verbessert.
Die sensorische Qualität, d.h. der subjektive Eindruck der Produktqualität und -frische der Lebensmittel war bei Lagerung im Biokunststoffsackerl gegenüber jener im PE-Sackerl immer und gegenüber offener Lagerung in der Mehrheit der Fälle verbessert.

Die Lagerung der Lebensmittel im Biokunststoffsackerl war in jedem Fall vorteilhaft. Durch die gute Wasserdampfdurchlässigkeit trocknen die Waren zwar etwas stärker aus als im PE-Sack, dafür entwickeln sich aber weniger Keime und es treten keine Fehlaromen auf. Als herausragendes Einzelergebnis ist die mit annähernd drei Wochen sensationell lange Haltbarkeit von Eierschwammerln zu nennen!
Es ist daher unbedingt zu empfehlen, Biokunststoffsackerl künftig vermehrt zur Lagerung frischer Lebensmittel zu verwenden. Nebst der verbesserten Qualität der gelagerten Lebensmittel trägt eine längere Haltbarkeit auch zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen bei und reduziert damit auch die täglichen Kosten.

Die Studie können Sie unter www.n-packts.at herunterladen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /