© Energiesparverband OÖ.
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Sportcontracting: Sportförderung durch Energiesparmaßnahmen

Pilotmodell startet in Wien: 2,1 Millionen Euro für Energieoptimierung der Sportanlagen kommen den Vereinen zugute

Sportcontracting nennt sich ein neues, innovatives Modell der Stadt Wien, das gleich mehrere Vorteile in sich vereint: "Wiens Sportstätten werden attraktiver, gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und helfen den Sportvereinen Kosten zu sparen, die sie wiederum in die Nachwuchsförderung investieren können", bringt es Sportstadtrat Christian Oxonitsch auf den Punkt. Deshalb wird die Stadt Wien für energieoptimierende Maßnahmen der städtischen Sportanlagen in den nächsten 6 Jahren 2,1 Millionen Euro in die Hände nehmen. So soll bis zum Jahr 2015 eine jährliche Reduktion der CO2-Emmissionen von rund 600 Tonnen pro Jahr erreicht werden können. "Dies entspräche einer Einsparung von rund 5 Millionen gefahrenen Autokilometern pro Jahr", rechnet Oxonitsch vor.

Von der Solaranlge bis zu Niedrigenergielampen bei Flutlicht

Die Vorarbeiten für das Projekt hat das Sportamt der Stadt Wien (MA 51) bereits im heurigen Jahr geleistet. Alle im Eigentum der Stadt Wien stehenden Sportanlagen wurden einer kritischen Analyse unterzogen. Das Ergebnis: Aus energietechnischer Sicht entsprachen vor allem Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen nicht mehr dem Stand der Technik.

Deshalb werden nun gemeinsam mit ExpertInnen und den Sportvereinen, welche die Anlagen gepachtet haben, energieoptimierende Maßnahmen entwickelt. Für jede Sportanlage wird eine individuelle ökologische Lösung erarbeitet. Die Palette kann dabei von der Solaranlage über eine neue Wasseraufbereitungsanlage bis hin zu Niedrigenergielampen bei Flutlicht etc. reichen. Dadurch sinken die Energie- und Wasserkosten, gleichzeitig wird auch ein wesentlicher Impuls zur Reduktion der CO2-Emissionen gesetzt. Profitieren werden davon - je nach Investitionsvolumen der einzelnen Projekte - 36 bis 60 Sportanlagen. Die Stadt Wien wird dafür in den Jahren 2010 bis 2015 jährlich 360.000 Euro investieren. Pro Projekt ist aber ein Höchstbetrag von maximal 50.000 Euro vorgesehen.

Die Sportvereine profitieren und zahlen weniger Energiekosten

Das Sportamt schließt mit jedem Pächter (= Sportverein) einen Vertrag ab, wo sowohl Maßnahmen als auch Einsparungsziele festgelegt werden. Der Sportverein verpflichtet sich umgekehrt, alle Daten zur Verfügung zu stellen und beim Erreichen der Ziele aktiv mitzuwirken. Anders als beim Energiecontracting, wo bis zum Ablauf der Amortisationszeit für den Sportverein die Einsparung nicht spürbar wäre (weil die Energieeinsparung zur Abdeckung der Investitionskosten dem Contractor zugute kommt), wird beim Sportcontracting sicher gestellt, dass die Sportvereine ab Fertigstellung und Inbetriebnahme der Energieoptimierung sofort von den Einsparungen profitieren. So kann noch mehr Geld gezielt für den Nachwuchssport eingesetzt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /