© NLK, Pfeiffer
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500. Biomasseheizwerk in Niederösterreich in Hofstetten-Grünau

NÖ will erneuerbare Energie weiter forcieren – Energie aus der Region für die Region

Hofstetten-Grünau- Landesrat Dr. Stephan Pernkopf und der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Hermann Schultes haben heute das 500. niederösterreichische Biomasseheizwerk in Hofstetten-Grünau eröffnet. ‘Diese 500 Nahwärme- und Heizkraft-Anlagen liefern Strom für 140.000 und Wärme für rund 25.000 Haushalte. Wärme und Strom wird durch den Einsatz von vier Millionen Schüttraummeter an Waldhackgut aus der Land- und Forstwirtschaft und fast 1,3 Millionen Schüttraummeter an Sägespänen, Sägehackgut und Rinde erzeugt. Am Einsatz erneuerbarer Energie führt kein Weg vorbei, wir werden auch in Zukunft den Anteil der erneuerbaren Energie für Wärme- und Stromgewinnung ausbauen. Das Ziel lautet 100 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie für Niederösterreich bis 2015’, betonte Pernkopf.

In Niederösterreich ist bereits 1983 das erste Biomasse-Heizwerk in Betrieb gegangen. Seither hat der Bau der Nahwärme-Anlagen ein Investitionsvolumen von 431 Millionen Euro und die Errichtung von 31 Biomasse-Heizkraftwerken ein Volumen von 346 Millionen Euro ausgelöst, die Förderungen beliefen sich auf 135 Millionen Euro, wobei auf das Land Niederösterreich 61 Millionen entfielen und der Rest auf Bund und EU.

Schultes wies darauf hin, dass Bioenergie ein wesentliches Standbein in der heimischen Energieversorgung darstellt. ‘70 Prozent des österreichischen Energiebedarfs werden importiert, 30 Prozent werden im Inland produziert. Von der Eigenaufbringung kommt fast die Hälfte aus der heimischen Biomasse. Teil dieser Entwicklung ist der rasante Ausbau von Wärme-Biomasseanlagen. Am Beispiel Hofstetten-Grünau wird das Motto ‘aus der Region für die Region’ mit Leben erfüllt und bringt bis zu 25.000 Euro Einkommen für die Waldbesitzer. Die in diesem Heizwerk eingesetzte Biomasse ersetzt jährlich immer wiederkehrend rund 100.000 Liter Heizöl, die teuer importiert werden müssten’, erklärte Schultes. ‘Durch das neu errichtete Heizwerk werden rd. 300.000 kg CO2 eingespart. Holz bindet im Wachstum das CO2, das dann bei der Verbrennung wieder frei wird und ist so CO2-neutral und trägt damit wesentlich zum Klimaschutz bei. Öl verbrennt unwiederbringlich und ist so ein verlorener Energieträger, Holz ist eine ständig erneuerbare Energiequelle’, so Schultes weiter.

‘Die niederösterreichische Land- und Forstwirtschaft profitiert durch die Lieferung von rund vier Millionen Schüttraummeter Waldhackgut, indem etwa 65 Millionen Euro an Wertschöpfung in der Region verbleiben und nicht ins Ausland durch den Zukauf von fossilen Brennstoffen fließt. Die Wertschöpfung für die Sägenebenprodukte liegt bei mehr als 15 Millionen Euro, sodass die gesamte Wertschöpfung 80 Millionen Euro ausmacht’, sagte Pernkopf.

Schultes abschließend: ‘In Niederösterreich wachsen jährlich 6,4 Millionen Festmeter Holz zu. Nur vier Millionen Festmeter werden genutzt. Die Waldfläche in Niederösterreich beträgt 765.000 Hektar und steigt stetig an. Die Versorgung der Heizwerke mit Holz ist durch das heimische Rohstoffaufkommen sicher’.

Der Geschäftsführer von AGRAR PLUS und Obmann der Bioenergie NÖ, Ing. Christian Mayerhofer Burger, verwies kurz auf die über 25-jährige Erfolgsgeschichte der Biomasseheizwerke in NÖ, die auch gleichzusetzen ist mit jener der landesnahen Beratungsfirma AGRAR PLUS. Seit 1985 wurden von AGRAR PLUS für über 300 landwirtschaftliche Biomasse-Nahwärmeanlagen Businesspläne ausgearbeitet.
Mayerhofer dazu: ’Der Tätigkeitsbereich kann kurz mit Projektmanagement für die Landwirtschaft beschrieben werden, wobei das Leitmotiv lautet: AGRAR PLUS unterstützt Menschen bei der erfolgreichen Realisierung ihrer Ideen. Die Bioenergie NÖ ist das jüngste Kind des fantastisch funktionierenden, agrarischen Beratungsnetzwerkes in NÖ! Seit 2003 konnten damit über 40 Nahwärmeanlagen mit gesamt 10,5 MW Leistung in NÖ mit einem Investitionsvolumen von 6,75 Millionen Euro umgesetzt werden. Ziel ist es immer, die optimale regionale Wertschöpfung beim Biomasseeinsatz zu erreichen. Das sind bei der Bioenergie NÖ 97% oder derzeit 28.500 Srm rein bäuerlicher Hackguteinsatz von den bis dato 350 Mitgliedern. Damit können jährlich 1.700.000 Liter Heizöl substituiert und somit 4.760.000 kg CO2 eingespart werden.

Die Eröffnung der 500. Biomasse-Nahwärmeanlage in NÖ in Hofstetten – Grünau, eine Anlage der Bioenergie NÖ, ist der beeindruckende Beweis für die unermüdliche Forcierung der biogenen Energieträger in NÖ. Für die festgeschriebenen EU-Ziele bis 2020, mit 34% den Anteil an erneuerbarer Energie am Endenergieverbrauch zu steigern, gilt es, die regionalen Biomasse-Nahwärmeanlagen zu forcieren. ‘NÖ ist auf dem richtigen Weg. AGRAR PLUS wird weiter konsequent diese effizienten Projekte unterstützen’, betonte Mayerhofer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /