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Europäische Antiatom-Bewegung im Aufschwung

Vorbereitungstreffen für internationale Anti-Atom Konferenz heute in Linz

Linz- Antiatom-Kampaigner aus Europa treffen sich heute in Linz zur Koordination des Widerstands gegen Bankfinanzierungen für neue Atomprojekte durch private Banken. Am 18. Jänner 2008 wird in Linz eine Konferenz zu diesem Thema stattfinden. Das heutige Treffen steht im Rahmen eines größeren Vorstoßes der Anti-Atom-Bewegung in Europa.

Ulla Klötzer, 59, aus Finnland besucht Linz am Ende einer Informationstour durch Mitteleuropa, bei welcher sie Behörden und Bevölkerung über die heutige Situation des finnischen Atomneubauprojektes Olkiluoto informierte: ‘Es gehen viele Mythen über dieses Projekt herum,’ erklärte Klötzer. ‘Wir haben in den Medien in Tschechien und der Slowakei erklären können, daß dieses französisch geführte Atomprojekt schon 50% über dem Budget liegt und jetzt, zwei Jahren nach Baubeginn, mittlerweile mehr als zwei Jahre dem Zeitpla! n hinter her läuft.’ Elvira Pöschko vom Antiatom Szene freut sich über die Berichterstattung der slowakischen und tschechischen Medien: ‘ Dies war ein wichtiger Durchbruch in der sonst vorherschenden einseitigen Pro-Atomrethorik die man sonst oft sieht.’

Klötzer’s Tour steht im Rahmen eines spürbar großen Aufschwungs an Aktivitäten in der Anti-Atom-Bewegung europaweit: Angefangen hat diese mit einer Konferenz über neue Atomdesigns in Wien (organisiert durch Global2000 und Freunde der Erde Europa), gefolgt von einem großen Treffen von Atomgegnern in Helsinki, wo Strategien rund um Uranbergbau, Widerstand gegen Atommüll, sowie gegen Neu- und Ausbaupläne der Atomwirtschaft für AKWs in Finland, Bulgarien, Slowakei, Rumänien, Litauen, Ukraine und Frankreich abgestimmt wurden. In Frankreich intensivieren sich zur selben Zeit Proteste gegen das neugeplante AKW im Westen Frankreichs. Aktivisten von Sortir du Nucleaire protestierten in Rennes in Frankreich beim Hauptsitz des Elektrizitätsgiganten und Energie Steiermark-Miteigentümer EdF mittels einer dreitägigen Besetzung von drei Hochspannungsmasten. Greenpeace blockierte das Tor des AKW in Flamanville.

In Rom protestierten bulgarische, deutsche, tschechische, slowakische und italienische Umweltaktivisten gegen die Pläne von ENEL im Bezug auf den Ausbau der Atomkraft in der Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Während der Reden vom italienischen Erstminister Prodi und ENEL CEO Conti, gelang es Greenpeace Aktivisten trotz höchster Sichheitsmaßnahmen ! auf ause henerregende Art und Weise mittels eines Warnungsbanners mit der Aufschrift ‘Italienischer Atomimperialismus ist keine Lösung für den Klimaschutz’ auf die Problematik aufmerksam zu machen. Jan Haverkamp, Kernenergieexperte des EU-Büros von Greenpeace bemerkt dazu: ‘Die Argumente gegen Kernergie sind so stark, daß überall in Europa neue Bewegungen entstehen, um der sogenannten Atomrenaissance entgegen zu stehen.Auch in Österreich nimmt das Engagement zu, zb. im Widerstand gegen das AKW Mochovce.’

Am 18. Jänner wird in Linz die Konferernz ‘Atombank – NEIN DANKE!’ stattfinden. Ziel des eintägigen Workshop ist es, die aktuelle Lage in Europa betreffend Kreditvergaben für Atomprojekte zu analysieren, neue Konzepte und Strategien zu entwickeln. Grenzüberschreitende Schritte, Aktionen und Kampagnen, welche darauf hinzielen Bankfinanzierungen für Atomprojekte zu verhindern, sollen festgelegt werden.

Pöschko: ‘Die traurige Realität der Investitionen der ERSTE Bank im AKW Mochovce in der Slowakei zeigen, dass Banken sich nicht ausreichend über ihre Verantwortung bewusst sind. Bankkunden erwarten, dass Banken nicht nur über Nachhaltigkeit reden, sondern auch umgesetzt wird. Im Rahmen der Konferenz werden die Finanzierungen einer ganzen Reihe von AKW- Neu- und Ausbauprojekten, inklusive das AKW Mochovce (Slowakei), Belene (Bulgarien), Cernavoda (Rumänien), Olkiluoto (Finland), Flamanville (Frankreich) und Ignalina (Litauen), beleuchtet und entsprechende Strategien geplant.

Quelle: Antiatom Szene



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /