Grüne Wirtschaft: Volker Plass für rasche Energiewende

Energiepolitik ist zentrales Thema - das Ende des Erdölzeitalters muss zur Kenntnis genommen werden

Reger Besuch und überaus großes Interesse herrschten bei der Tagung "Last Exit Energiewende", die die Grüne Wirtschaft Österreich am vergangenen Samstag gemeinsam mit ihrer deutschen Schwesterorganisation UnternehmensGrün veranstaltet hatte.

Einen ausführlichen Fernsehbeitrag zur Tagung sowie ein Studio-Interview mit Alternativ-Nobelpreisträger Hermann Scheer sehen Sie auf: http://salzburg-heute.conova.com/sbg-stream

Nachdem die Sprecherin der Europäischen Grünen, Ulrike Lunacek, die etwa 150 TagungsteilnehmerInnen begrüßt und die Wichtigkeit des Themas für die europäischen Grünparteien unterstrichen hatte, referierte der Schweizer Publizist Andreas Zumach in einem begeistert aufgenommenen Referat über die weltwirtschaftlichen Gefahren, die durch die zu Ende gehenden fossilen Ressourcen und die bevorstehenden Rohstoffkriege drohen.

Verblüffende Zahlen präsentierte anschließend Sven Bode vom Arrhenius-Institut Hamburg. Anhand detaillierter Untersuchungen konnte Bode die strompreissenkenden Effekte der Ökostromförderung an der Energiebörse Leipzig nachweisen. So steht den Kosten des österreichischen Ökostromgesetzes in der Höhe von 198 Mio. Euro ein betriebswirtschaftlicher Preissenkungseffekt von immerhin 295 Mio. Euro gegenüber.

Der frühe Nachmittag stand dann im Zeichen der UnternehmerInnen. Andrea Dober von der SOLution GmbH Sattledt und Peter Molnar von der Wiener oekostrom AG diskutierten mit Hannes Sigmund, Umweltsprecher des Stahlkonzerns voestalpine, über die unternehmerischen Herausforderungen der Energiewende.

Einen abschließenden Höhepunkt bildete ein spannender und unterhaltsamer Zukunftsdialog, den Christoph Chorherr von den österreichischen Grünen mit Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR und Träger des Alternativen Nobelpreis, führte: Der Revolution der Energieversorgung muss eine Evolution des Denkens vorausgehen. Die Energiesysteme der Zukunft werden dezentral, demokratisch und nachhaltig sein. Das Zeitalter des Öls und der übermächtigen, globalen Energiekonzern geht unvermeidbar dem Ende zu.

Bei der Generalversammlung der Grünen Wirtschaft, die ebenfalls am vergangenen Wochenende in Salzburg stattfand, wurde der 42-jährige Wiener Grafikdesigner Volker Plass erneut zum Bundessprecher der Grünen Wirtschaft gewählt.

In seiner Rede vor den zahlreichen, aus ganz Österreich angereisten Delegierten rechnete Plass mit der Energiepolitik der Wirtschaftskammer ab: "Die Wirtschaftskammer weigert sich, das Ende des Erdölzeitalters zur Kenntnis zu nehmen. Sie verschläft die Energiewende und lässt mit ihrer Ökostrom-Verhinderungspolitik Tausende österreichische Betriebe im Stich, die im Bereich der Ökowirtschaft für neue Jobs und nachhaltiges Wachstum sorgen könnten!"

Quelle. Grüne Wirtschaft


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /