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Vorschlag der finnischen Regierung fuer zwei neue Reaktoren: Wahnsinnig und verantwortungslos

Infotour wird ueber atomare Gefahren rund um die Ostsee aufklaeren

Helsinki - Am Mittwoch gab die finnische Regierung bekannt, dass sie dem Parlament empfiehlt fuer den Bau zweier neuer Atomreaktoren in Finnland zu stimmen: ein zusaetzlicher Reaktor in Olkiluoto und ein AKW fuer "Fennovoima", das deutsche Joint Venture von EON mit mehreren finnischen Unternehmen um einen dritten Atomstandort in
Finnland zusaetzlich zu Olkiluoto und Loviisa zu etablieren. Niemand ausser der Atomindustrie braucht mehr Atomkraft in Finnland. Es ist eine Schande, dass die Finnischen Behoerden mit den Atomkonzernen gemeinsame Sache zu machen scheinen.

Die unverstaendliche Entscheidung der finnischen Regierung weitere Atomreaktoren zu unterstuetzen trifft auf harte Kritik von Anti-Atom-AktivistInnen aus allen Teilen Europas und darueber hinaus. Die finnische Regierung ist offenbar bereit die Gesundheit der Menschen und die Umwelt den Profitinteressen der Atomindustrie zu
opfern. Anti-Atom-Gruppen rund um die Ostsee planen eine Informations-Tour im Summer, um ueber die Auswirkungen von Atomanlagen auf die Umwelt und die Menschen der Region aufzuklaeren und das Bewusstsein fuer die Gefahren, die mit der Atomkraft verbunden sind, zu erhoehen.


Campaigner und Aktivist Falk Beyer sagt: ?Es ist eine wahnsinnige und verantwortungslose Position mehr Atomanlagen zu fordern, die die Radioaktivitaetsfreisetzungen in die Ostsee und das Risiko schwerer Unfaelle erhoehen wuerden. Diese Reaktoren wuerden ausserdem grosse Mengen Atommuell produzieren - obwohl keine sichere Loesung fuer die Langzeitlagerung dieses Muells moeglich ist. Das skandinavische Konzept der Endlagerung ist skandaloes - giftige und radioaktive Abfaelle in Meeresnaehe zu entsorgen in der Hoffnung, dass kuenstliche Massnahmen die Freisetzung dieses gefaehrlichen Materials verhindern wuerden, ist ein Gluecksspiel mit der Zukunft der gesamten
Region."

Eine Infotour ueber die negativen Einfluesse von Atomkraftwerken, Atommuell-Verarbeitungsanlagen und Uranabbauen rund um die Ostsee wird zwischen 22. Juni und 21. August 13 Staedte in acht Laendern besuchen. Die Tour wird in oeffentlichen Informationsveranstaltungen auf die radioaktive Belastung der Ostsee hinweisen, die oeffentliche Aufmerksamkeit auf die Gefahren der Atomkraft richten und die Netzwerke von Anti-Atom-Organisationen und AktivistInnen rund um die Ostsee durch regionale Vernetzungstreffen staerken.


Die Infotour ?Stop Nuclear Power - Baltic Sea Info Tour 2010? wird auf den Åland-Inseln in Finland beginnen, um die internationale Aufmerksamkeit bezueglich der atomaren Entwicklungen in diesem Land zu betonen. Sie wird die lokalen Anti-Atom-Bewegungen in ihrem Kampf gegen die maechtige globale Atomindustrie, die versucht die sogenannte "Renaissance der Atomkraft" am Beispiel Finnlands voranzutreiben, unterstuetzen. Die Anti-Atom-Bewegungen werden der finnischen Regierung klar machen, dass sie sich auf einen starken Widerstand gegen ihre atomaren Expansionsplaene einzustellen hat.

"Wir starten die Infotour in Finnland am Ende der Parlamentssitzungen bevor die PolitikerInnen in ihren Sommerurlaub gehen. Und wir werden am Ende der 'Stop Nuclear Power - Baltic Sea Info Tour" im spaeten August wieder zurueck sein in Finnland, um deutlich zu machen, dass der Anti-Atom-Widerstand an Ort und Stelle ist, wenn das finnische Parlament wieder seine Sitzungen aufnimmt. Wir werden ihnen keine Zeit lassen, um die atomare Gefahr in Finnland durchzusetzen."

Die Ostsee ist - laut ExpertInnen-Meinungen aus den Laendern rund um das Meer - der am hoechsten radioaktiv belastete Wasserkoerper der Welt. Neben dem Tschernobyl-Fallout und den Freisetzungen der Atomanlage in Sellafield in Grossbritannien sind die Atomkraftwerke in Schweden, Finnland und Russland die Hauptverschmutzer. Die angekuendigten neuen AKW, Uranabbaue und Atommuell-Endlager werden die in die Ostsee abgegebene Radioaktivitaet unverantwortlich
erhoehen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /