Sulmtaler Huhn - das Original

1. Steirischer Slow Food-Arche-Passagier

‘Sulmtaler Backhendl’, damit machen steirische Gastwirte ihren Gästen gerne den Mund wässrig. Kaum jemand – wahrscheinlich nicht einmal mancher Wirt selbst – weiß aber, dass es sich bei diesen Hühnern nicht um echte ‘Sulmtaler’ handeln kann, denn diese eignen sich nicht zum Backen sondern nur zum Braten.

Außerdem gab es von der weltbesten Hühnerrasse bis vor kurzem nur eine ganz geringe Anzahl. Verdrängt von der industriellen Hühnermassenproduktion geriet das Sulmtaler Huhn im letzten Jahrhundert in Vergessenheit und wäre beinahe ausgestorben. Mit ihm auch ein Stück steirische Identität und Esskultur. Das Hendl – einst ein wahrer Festtagsschmaus – verkam zum Alltagsfraß.

Die Auferstehung des Sulmtaler Huhns verdanken wir dem Heimschuher Winzer und Gastwirt Toni Koschak, der sich trotz mehrmaliger Rückschläge nicht davon abbringen ließ, dieses steirische Original zu retten. In Kooperation mit Professoren der Veterinäruniversitäten Marburg und Laibach konnten wieder genetisch einwandfreie Sulmtaler- Mutterherden entwickelt werden. Diese werden im Sulm- und Saggautal in der Südsteiermark artgerecht im Freien gehalten und mit bestem regionalen, gentechnikfreien Futter gefüttert. Das Ergebnis ist ein einzigartig wohlschmeckendes Lebensmittel höchster Qualität, ein bedeutender Beitrag für den Erhalt der steirischen Esskultur sowie für unsere pittoreske, südsteirische Kulturlandschaft.

Nach eingehender Prüfung nahm Slow Food International Mitte Oktober das Sulmtaler Huhn in seine Arche zur Rettung und Bewahrung des Geschmacks auf.

Ein wunderschön gestaltetes Buch, herausgegeben von der Sulmtaler Vermarktungsgesellschaft, berichtet nicht nur über die Geschichte des Sulmtaler Huhns. Köstliche Rezepte von Hermi Koschak, Gerhard Fuchs und Christoph Wagner bereiten unbändigen Gusto auf Sulmtaler Hendln, Sulmtaler Kaiserhähne und den und einzigartigen Sulmtaler Kapaun!

Umfassende Informationen und Sulmtaler Hendl-Bezugsquellen unter: www.sulmtaler.at

GastautorIn: Manfred Flieser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /