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Erdölbranche darf nicht mit Klimaschutz werben

Lauterkeitskommission gibt Greenpeace Recht

Zürich - Erfolg für Greenpeace: Die Lauterkeitskommission hat entschieden, dass die Erdölvereinigung den Klimaschutz künftig nicht mehr für ihre Werbezwecke missbrauchen darf. Alles andere wäre unverständlich, denn fossile Brennstoffe sind hauptverantwortlich für den Klimawandel. Greenpeace fordert den Verband auf, die Schweizer Klimapolitik nicht mehr zu blockieren. Und die Politik soll sich künftig von der Einflussnahme der Ölbranche distanzieren.

«Heizen mit Öl: Für mehr Klimaschutz». Mit diesem Slogan ging die Erdölvereinigung im Frühjahr in der Schweiz auf Kundenfang. Dies ausgerechnet parallel zur Veröffentlichung der Teilberichte durch den UNO-Klimarat (IPCC), der unzweifelhaft zum Schluss kam, dass der Mensch mit der Verbrennung fossiler Energieträger die Hauptverantwortung am Klimawandel trägt.

Greenpeace verlangte vom Selbstregulierungsorgan zur Unterbindung unlauterer Werbung, dass die Erdölvereinigung den Klimaschutz zukünftig nicht mehr für ihre Zwecke missbrauchen dürfe. Bei ihrer 15- seitigen Rechtfertigung begründete die Erdölvereinigung ihren ‚Klimaschutz’ mit dem Effizienzgewinn der letzten Jahre. Hingegen ging sie mit keinem Wort auf den Hauptvorwurf ein, demnach der
Effizienzgewinn ebenso auf ihre Konkurrenzprodukte Holz, Gas und Erdwärme zutrifft, darüber hinaus das Heizen mit Öl aber die klimaschädlichste Wärmegewinnung bleibe.

Der nun vorliegende Entscheid ist ein deutliches Zeichen.Entsprechend freut sich Cyrill Studer von der Klimakampagne: «Im Gegensatz zu ihrer erfolgreichen Einflussnahme in der Schweizer Klimapolitik ist die Erdöllobby hier einmal unterlegen.» Als Promotorin des Klimarappens war die Erdölvereinigung in jüngster Zeit erfolgsverwöhnt, sorgt doch diese Scheinmassnahme dafür, dass der Erdölverbrauch in der Schweiz konstant hoch bleibt. Dazu Studer: «Die Erdölvereinigung hat zu Unrecht mit dem Klimaschutz für sich geworben. Es ist absurd, dass dieselben Kreise unsere Klimaschutzpolitik diktieren. Denn, Klimaschutz heisst in erster Linie: Weg von fossilen Energieträgern wie Öl!’

Greenpeace fordert die Erdölvereinigung auf, ölreduzierende Klimaschutzmassnahmen nicht mehr zu blockieren. Das neue Parlament soll sich deutlich von den «Klimaschutzplänen» der Erdöllobby distanzieren. Als vom Klimawandel besonders betroffenes Alpenland hat die Schweiz ein existentielles Interesse, dass der CO2-Ausstoss weltweit sinkt. Die Schweiz kann vom Ausland erst entsprechende Taten verlangen, wenn sie ihre eigenen Klimaschutzziele im Inland erreicht.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /