© Energygespräche Ossiach
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Energy Talks Ossiach eröffnet

Türen auf für neues Denken zum Thema Energiepolitik

© Energy Talks Ossiach
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Ossiach- Am 9.Juni erfolgte der Startschuß für die dreizehnte Runde der Energy Talks Ossiach. Die Energiegespräche in Ossiach, die sich als unabhängiges Forum etabliert haben, sollen Türen für ein neues Denken öffnen, konfliktäre Ansätze aufzeigen und den Dialog zum Thema Energiepolitik weiterführen. Diese Initiative ist breit aufgestellt und zukunftsgerichtet, sie wird stündlich wichtiger und interessanter, wie von Seiten der Redner festgehalten wurde.

Die offizielle Eröffnung der 13. Energiegespräche in Ossiach zum Leitthema ‘Energie Macht Politik’ wurde seitens der Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens in mehrere Richtungen abgeleitet. Macht im Sinne von machen bzw. tun - Macht die Politik Energie oder die Energie Politik?

Die derzeitigen Herausforderungen sind vielschichtig: Klimawandel, Ressourcenknappheit und Allokation, demographischer Wandel, Naturkatastrophen usw. verstärken das Verlangen nach Taten der Politik und Gesellschaft in Bezug auf die Energiepolitik. Nach Meinung der Eröffnungsredner ist es die Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen für die neuen Energiesysteme zu schaffen. Ein radikaler Umbau der Energiesysteme fordert auch eine neue (Energie-)Wirtschaft. Diesen Systemumbruch mit zu gestalten ist eine harte Arbeit: Bewusstseinsbildung, Meinungsbildung und Aufklärung sind zentrale Aspekte.

Im Rahmen der Pressekonferenz der Energy Talks Ossiach lud KommR. Ing. Otto Musilek zum Gespräch über die Zukunft der Energiepolitik.

’Selbstbewusst – Kärnten ist ein idealer Standort für Energiegewinnung. Alternativenergien wie Biomasse und E-Mobilität werden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ebenso wird die Güterverlagerung in Zukunft verstärkt mit dem Zug vollzogen werden – die Bahn wird wieder an Bedeutung gewinnen.’ erklärte der Landeshauptmann von Kärnten, Gerhard Dörfler

’ Kärnten hat hohe Kompetenz und Ressourcen im Bereich der erneuerbaren Energien. Der Schwerpunkt wird auf Sanierung gelegt, wodurch ein großer Nutzen generiert wird. Das Potential, vom Rohstoff Holz über die Solartechnik bis zur Wasserkraft, ist noch stärker auszuschöpfen.’ so Dr. Josef Martinz, Kärntner Wirtschaftslandesrat.

Das Thema Energie muss zu den Menschen gebracht werden. Kärnten hat großes Potential im Energiebereich, welches in Zukunft noch ausgebaut werden kann. Ziel wäre es Kärnten unter die Dachmarke ’Energie’ zu stellen: Wasserenergie, Solarenergie und E-Mobilität werden eine immer größere Rolle spielen – beim Thema Energie handelt es sich in Kärnten um ein spannendes Entwicklungsfeld.’ meinte Landesrätin Dr. Beate Prettner.

Unter dem Motto ‘I Live My Dream’ wurde den TeilnehmerInnen von dem österreichischen Bergsteiger und Bezwinger der Seven Summits, Geri Winkler, ein anderer Zugang zum Thema Ziele, Herausforderungen und Strategien eingangs vermittelt. Grenzen rechtfertigen, dass gewisse Dinge nicht getan werden, da Menschen aus Prinzip ihre Komfortzone nicht verlassen. Step-by-Step ist auch eine riesengroße Aufgabe machbar, weil sie aus vielen kleinen Schritten besteht. Ein Lösungsansatz auch im Bezug auf die Energiepolitik, hier wurde 20-20-20 genannt, wäre es immer Schritt für Schritt dem Ziel näher zu kommen.

Die Keynotes am ersten Konferenztag spannten einen weiten Bogen von der Findung nachhaltiger Energielösungen in Zeiten der Krise und des Klimawandels über den Beitrag der Europäischen Investitionsbank, bis hin zu den energie- und klimapolitischen Visionen, die von der Politik benötigt werden. Den Abschluss des ersten Konferenztages bildete eine interessante Podiumsdiskussion zum Thema Innovation, Regulierung und Markt.

Energie stellt ein Grundbedürfnis dar und sollte deshalb für jedermann frei zugänglich sein. Die vermehrte Nutzung von erneuerbaren Energiequellen sollte das energiepolitische, langfristige Ziel sein. Eine Studie bestätigt, dass bei einer Umstellung auf 100% erneuerbarer Energien die Welt bis 2030 emissionsfrei sein könnte. Dazu sind Innovationen und Effizienzsteigerungen bestehender erneuerbarer Ressourcen nötig. Die Kosten für diese sind mit 100.000 Mrd. US$ anberaumt. Positive Effekte der Umlenkung von fossilen zu erneuerbaren Ressourcen, finden sich in der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, neuen Märkten und neuen Produkten. Das Energiemanagement der Zukunft muss auf intelligenten Netzen aufbauen, so genannten Smart Grids. Die Entwicklung dieser wird zukünftig zu gänzlich anderen Energiesystemen führen, als wir sie heute kennen. Im Mittelpunkt jeglicher Entwicklungen steht vor allem die Nachhaltigkeit und somit Umweltfreundlichkeit.

’Verlierer der bisher mißlungenen Klimaschutzpolitik sind alle Gesellschaften auf dem Globus. Es wird ohne Nachweis pauschal behauptet, es gäbe genügend Ressourcen in Zukunft, aber es geht dem Ende zu. Es wird Zeit, dass wir aufwachen und die Politik ordnen, so wie sie diese Gesellschaft braucht.’ sagte Hans Josef Fell, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/ Die Grünen.

Nach einem Konzert in der Stiftskirche Ossiach mit den Künstlern Johannes Brummer (Klavier), Birgit Brummer (Querflöte) und Gilbert Sabitzer (Saxophon) lud Landeshauptmann Dörfler zum Abendessen in den Rittersaal des Stifts Ossiach, und eröffnete dieses mit dem afrikanischen Sprichwort: ’Arbeit und Ruhe gehören zusammen wie Wurzel und Blüte.’
Ein gelungener Ansatz im Hinblick auf die bevorstehenden Veränderungen in Österreichs bzw. Europas Energiesektor…


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /