© Energy Talks Ossiach
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Effizienz, E-Mobility und mehr in Ossiach

Fortsetzung der Energy Talks- interdisziplinärer Dialog zur Energiepolitik

Der zweite Tag der Energiegespräche in Ossiach führte den interdisziplinären Dialog zum Thema Energiepolitik des Vortages weiter und startete mit Keynotes zu den Themen Global Energy Assessment, Stromerzeugung und Verteilung innerhalb der energiepolitischen Machtstruktur sowie Liberalisierung der Energiemärkte.

Um mit dem Tempo der dynamisch und rasch verändernden Welt mitzukommen, benötigt es mehr als nur Anpassung. Veränderungen am Energiemarkt sind essentiell und sichern eine langfristige und nachhaltige Entwicklung. Es stellt eine enorme Herausforderung dar, die Energiesysteme umzulenken, von dem wie sie derzeit vorherrschend sind, hin zu umweltfreundlichen und effizienten Energiemärkten.

Damit die Nachfrage nach Energie auch in Zukunft gedeckt werden kann, muss sich einerseits die Energieproduktion entscheidend verändern, andererseits müssen sich das Verhalten der Konsumenten und deren Lebensstile ändern. Große Veränderungen der Energiesysteme sind nicht nur nötig, sondern vielmehr essentiell notwendig. Das Angebot von effizienten Dienstleistungen und Services im Energiebereich ist eine Notwendigkeit für die rasch wachsende Anzahl der Bevölkerung. Ein freier Zugang zu modernen und sauberen Formen von Energie ist ebenfalls enorm wichtig, da dies den Hauptfaktor zur Klimaveränderung darstellt. Gleichzeitig soll die angebotene Energie leistbar sein und eine Liefersicherheit bestehen.

Die derzeitige Rolle von Erdgas und Erdöl war ein weiterer Diskussionspunkt des zweiten Konferenztages. Die Kapazitäten sind nicht ausreichend für die bestehende Nachfrage. Es können in der Erdöl- und Erdgasindustrie keine Quantensprünge von heute auf morgen passieren. Man ist bestrebt, den Energiebedarf der Endverbraucher auch in Zukunft zu sichern- massive Änderungen werden notwendig sein. Heute werden in der EU ca. 60% des Gases importiert. Österreichs Eigenproduktion an Gas deckt momentan nur 23% des Bedarfs. Russland, Norwegen und Algerien sind derzeit die Hauptlieferanten zur Deckung des Bedarfs an Erdgas.

Das brandaktuelle Thema Elektromobilität war am frühen Nachmittag am Programm. Zum Durchbruch in Österreich sind noch industrielle Standards für Plug-Ins, eine Vernetzung der Industrie, die Weiterentwicklung von Smart Grids und entsprechende Automodelle für verschiedenste Einsatzbereiche notwendig notwendig. Vor dem Hintergrund der Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 km/h in Österreich stellte man sich die Frage, ob die Produktion von Fahrzeugen, die 300 PS stark sind, effektiv und zukunftskonform ist.

Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltenergie- und klimapolitische Ziele beißen sich manchmal mit dem Naturschutz.
"Menschen aus den industriellen Prozessen sollten sich verstärkt in die politischen Prozesse einmischen und mitdiskutieren." meinte Prof. Dr. – Ing. Marcus Mattis, - Geschäftsführer von multi-utility consulting.

’Es gibt klare politische Ziele: Erneuerbare Energie, Umweltschutz und Energieeffizienz. Man darf jedoch nicht vergessen, dass Politik ein komplexes System ist – alle Entscheidungen die getroffen werden sind Kompromisse. Sicher ist, dass es im Bereich der Energieversorgung und dem Energiemanagement zu einem totalen Umbau kommen wird.’ erklärte Mag. David Brenner, Salzburger Landeshauptmannstellvertreter.

’Man darf nicht vergessen das Augenmaß zu bewahren, und uns Zeit zu geben für energiepolitische Ziele. Physik kann man nicht verbiegen – Entwicklung braucht Zeit. Ich bin skeptisch, dass wir die geplanten Klimaschutzziele erreichen. Ich glaube nicht, dass der Verkehr einen wesentlichen Teil zur CO2-Reduktion vollbringen wird. Klimapolitische Ziele können nur erreicht werden, wenn etwas meßbares getan wird.’
sagte Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hermann Egger – Sprecher des Vorstandes der KELAG.

’ Wien bzw. Österreich werden ihre CO2-Ziele erreichen, weltweit ist das jedoch nicht möglich.’ meinte Mag. Thomas Irschik, Geschäftsführer der Fernwärme Wien GmbH.
’Die Politik möchte einen gemeinsamen Weg gehen – es bestehen gute Chancen für Österreich, die geplante Energiestrategie umzusetzen.’ sagte Senatsrat Dipl.- Ing. Andreas Eigenbauer, Dezernatsleiter der MA27 – EUStrategie und Wirtschaftsentwicklung, der auch Energiebeauftragter der Stadt Wien ist.

’Für das Thema Smart Grids wurde eine Regelung gefunden, die gesetzeskonform ist – wir sollten uns frühzeitig mit den entsprechenden Rahmenbedingungen auseinandersetzen und an die Politik herantreten.’ sagte Mag. August Hirschbichler, Mitglied des Vorstandes der Salzburg AG.


Zum krönenden Abschluß des Tages luden die Veranstalter der Energy Talks Ossiach die Konferenzgesellschaft zum Galadinner in die Traditionelle Stiftsschmiede, wo direkt am See mit musikalischer Untermahlung ein weiterer erfolgreicher Tag der Energy Talks zu Ende ging.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /