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Luftverkehrsabgabe nach deutschem Vorbild auch für Österreich sinnvoll

Steuerbefreiung auf Flugbenzin kostet Österreich bis zu 355 Millionen Euro im Jahr

Wien - Deutschlands Regierung plant eine Luftverkehrsabgabe für Abflüge aus Deutschland. Der VCÖ meint, dass eine solche Abgabe auch in Österreich sinnvoll wäre. Derzeit genießt der Flugverkehr einige Steuerprivilegien. So wird auf Flugbenzin keine Mineralölsteuer eingehoben, wodurch Österreich Steuereinnahmen von bis zu 355 Millionen Euro pro Jahr verliert. Ein Drittel der Flugreisen von Österreicherinnen und Österreichern sind Geschäftsreisen.

"Die deutsche Bundesregierung nimmt bei der Budgetsanierung auch den Flugverkehr in die Pflicht. Das ist absolut richtig, denn derzeit genießt der Flugverkehr im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern einige Steuerprivilegien, die in Zeiten wie diesen völlig antiquiert sind. Eine Abgabe dieser Art ist auch für Österreich sinnvoll", stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest.

Flugbenzin ist, im Unterschied zu Diesel und Benzin, von der Mineralölsteuer befreit. Eine Pensionistin, die einen kleinen Ölofen hat, zahlt pro Liter Heizöl rund 10 Cent Mineralölsteuer. Lkw-Transporteure zahlen pro Liter Diesel rund 35 Cent Mineralölsteuer und Autofahrer, die Eurosuper tanken, rund 44 Cent pro Liter. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass die Steuerbefreiung von Kerosin Österreich bis zu 355 Millionen Euro pro Jahr kostet. Im Vorjahr wurden in Österreich rund 802 Millionen Liter Flugbenzin getankt, im Jahr 2008 waren es 895 Millionen Liter.

Von der Steuerbefreiung profitieren vor allem Besserverdienende, die deutlich häufiger fliegen als Haushalte mit geringem Einkommen. Zudem sind ein Drittel der Flugreisen in Österreich Geschäftsreisen. Im Jahr 2008 machten Österreicherinnen und Österreicher insgesamt 4,34 Millionen Flugreisen, davon waren 1,35 Millionen dienstlich, so der VCÖ.

Der Flugverkehrverkehr ist besonders klimaschädlich. Mit dem in Österreich im Jahr 2009 getankten Flugtreibstoff wurden rund zwei Millionen Tonnen CO2 verursacht. Da die Emissionen in großer Höhe ausgestoßen werden, ist die negative Klimawirkung der Emissionen des Flugverkehrs 2,7 Mal so hoch. Diese zwei Millionen Tonnen CO2 wirken so schädlich wie 5,4 Millionen CO2, die von Lkw oder Pkw verursacht werden, so der VCÖ.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /