Kadenbach zur BP-Ölplattform: "Mehr Sicherheit auch für die 400 europäischen Förderanlagen"

SPÖ-EU-Abgeordnete appelliert an den Ausstieg aus Atomkraft

Bei der Aussprache im Europäischen Parlament zu "Sicherheitsmaßnahmen und vorbeugende Maßnahmen bei Offshore-Erdölplattformen in der EU" forderte die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach konkrete Sicherheiten vor allem auch bei europäischen Ölplattformen. "Als Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit und als Schattenberichterstatterin für Biodiversität macht mich diese Katastrophe persönlich betroffen. Hier wird vieles vernichtet, was am Leben zu erhalten wäre. Aber Unfälle gibt es nicht nur aufÖlplattformen, sondern auch Kernkraftwerke sind vor Zwischenfällen und Unfällen nicht gefeit", so Kadenbach.

Insgesamt stehen in Europa etwa 400 Förderanlagen in der Nordsee und im Nordatlantik, davon 27, die in mehr als 180 Meter Wassertiefe operieren. Als besonders risikoreich gilt die Ölförderung des BP-Konzerns westlich der Shetland-Inseln in mehr als 400 Metern Tiefe. Die meisten Plattformen befinden sich im britischen Sektor der Nordsee, gefolgt vom norwegischen (das Land gehört nicht der EU an), dem niederländischen und dem dänischen Sektor.

Muss immer erst was passieren, bevor was passiert? Kadenbach: "DieseÖlkatastrophe sollte uns zu denken geben, ob nicht auch der Ausstieg aus der Kernkraft für Europa ein Weg in die Zukunft wäre. Wir sollten alle unsere mentalen Energien und unsere finanziellen Ressourcen auch darauf konzentrieren, in erneuerbare Energie zu investieren."

Bis Ende Juni müssen Ölkonzerne Fragen zu Produktion und Sicherheit ihrer Tiefseeförderanlagen der EU-Kommission beantworten. Am 7. Juli wird EU-Energiekommissar Günther Oettinger Ergebnisse dem EU-Parlament berichten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /