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Greenpeace macht illegales Gentech-Maisfeld unschädlich

Verbesserung des EU-Zulassungsverfahrens notwendig

Friaul- Im Norden Italiens, im Friaul, haben Greenpeace-Aktivisten aus Österreich, Italien, Deutschland und Ungarn ein Feld mit illegal gepflanztem Gentech-Mais unschädlich gemacht. Sie stellten die Blüten der Risiko-Pflanzen erst unter Quarantäne und schnitten sie dann ab, um die umliegende Natur vor Verunreinigung zu schützen.

Untersuchungen von Greenpeace in der letzten Woche ergaben in Labortests eindeutig, dass es sich auf dem Feld im Friaul um die vom US-Konzern Monsanto stammende Maissorte MON810 handelt. Genau wie in Österreich ist auch in Italien der Anbau von MON810 verboten, weil er eine Gefahr für die Artenvielfalt darstellt. Durch den Anbau können sich zum Beispiel Giftstoffe im Boden anreichern, außerdem können Nützlinge wie Schmetterlinge getötet werden.

"Greenpeace hat dieses gentechnisch veränderte Maisfeld heute unschädlich gemacht, um weiteren Schaden an der umliegenden Natur zu verhindern", erklärt Federica Ferrario, Gentechnik-Sprecherin von Greenpeace Italien. "Womöglich hat der Mais bereits seit Tagen seine gefährlichen Pollen durch Wind und Bienen verbreitet", befürchtet Ferrario.

Behörden nicht schnell genug reagiert

Die Greenpeace-Aktion wurde unbedingt nötig, weil die italienischen Behörden nicht schnell genug gehandelt haben. Nun steht der Mais in voller Blüte und stellt so eine Gefahr dar, die unverzüglich abgewendet werden musste. Auf EU-Ebene wurde der Mais MON810 trotz der bekannten Risiken zugelassen, was Greenpeace bereits seit Jahren heftig kritisiert.

"Die EU-Zulassung der riskanten Maissorte MON810 zeigt, wie schlecht das europäische Zulassungsverfahren in der Realität funktioniert. Wir fordern den österreichischen Umweltminister Nikolaus Berlakovich dringend auf, sich auf europäischer Ebene für eine Verbesserung des Zulassungsverfahrens einzusetzen. Nur wenn ganz Europa gentechnikfrei wird, kann es auch Österreich auf Dauer bleiben", appelliert Philipp Strohm, Gentechnik Sprecher von Greenpeace in Österreich, abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /