© Viehmann Dominik/pixelio.de
© Viehmann Dominik/pixelio.de

Klare Absage an italienische Atompläne notwendig

Trilaterale Regierungssitzung muss einberufen werden- SPÖ Kärnten kündigt dazu Resolution für heutige Regierungssitzung an

"Wer heute den Ernst der Lage und die Gefahren, die von Atomkraftwerken ausgehen noch immer nicht begriffen hat oder aufgrund von finanziellen und wirtschaftlichen Interessen hintanstellt, dem muss schleunigst Einhalt geboten werden, um die Bevölkerung zu schützen", kritisiert der Vorsitzende der SPÖ-Kärnten, LHStv. Peter Kaiser jüngst bekannt gewordene Pläne von Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

Gemeinsam mit SPÖ-Umweltlandesrätin Beate Prettner will Kaiser eine Resolution gegen die italienischen Atompläne in der heutigen Sitzung der Kärntner Landesregierung einbringen. Er fordert außerdem LH Gerhard Dörfler auf, schleunigst eine trilaterale Regierungssitzung einzuberufen, um durch einen grenzüberschreitenden Protest ein entsprechend nachdrückliches Nein gegen diese Pläne zu formulieren.

Immerhin sollen die beiden geplanten Atomkraftwerke in den Regionen Friaul und Veneto entstehen, die mit Kärnten Teil der Euregio "senza confini" sind. "Nachdem Dörfler immer wieder sein ganz besonders gutes Verhältnis zu den beiden Regionspräsidenten Renzo Tondo und Giancarlo Galan hervor streicht, sollte die Nagelprobe eines gemeinsam verabschiedeten Protests kein Problem sein", so Kaiser.

Umweltlandesrätin Beate Prettner bietet Italien ihre Unterstützung und Zusammenarbeit an, um sinnvollere Alternativen zur Energiegewinnung auszuloten. "Kärnten ist mit seinen auch grenzüberschreitenden Maßnahmen und Bemühungen im Bereich der Alternativenergie ein Vorbild, von dem auch Italien profitieren könnte", so Prettner, die betont, dass Atomkraft zur Energiegewinnung ein für die Menschen gefährlicher Weg ist und in Zukunftsszenarien zur Energieversorgung tunlichst vermieden werden sollte.

Energieförderreferent Scheuch: Atomkraft ist keine Energiequelle der Zukunft, daher "Atomkraft - Nein, Danke!"

Scharfe Kritik kommt auch von Energieförderreferent LHStv. Uwe Scheuch. "Neue Atomkraftwerke in einem touristisch so wertvollen Gebiet wie der oberen Adria, noch dazu in einer Erdbebenzone, sind ein Wahnsinn. Wir werden das in der nächsten Regierungssitzung besprechen. Dagegen muss heftigster Protest eingelegt werden", stellt Scheuch klar. "Atomkraft - Nein Danke!", müsse die Devise lauten.

Die Atomkraft sei keine Energiequelle der Zukunft, zu gefährlich und ungelöst seien viele Probleme rund um die Nuklearenergie. "Wohin mit den Abfällen? Was passiert im Fall einer Störung? Wie wirkt sich ein Erdbeben aus? Und wie schnell wird grenzüberschreitend informiert und reagiert? All diese Fragen und die Geschichte zeigen uns, dass man davon die Finger lassen sollte", meint Scheuch. Vielmehr wäre es angebracht, dass auch Italien vermehrt auf erneuerbare Energien aus Wind oder Sonne setze.

"Wir haben in Kärnten einige weltweit anerkannte Pioniere in diesem Bereich. Die italienischen Entscheidungsträger sollten unser Angebot auf einen wechselseitigen Wissenstransfer annehmen. Ich bin jederzeit zur Hilfestellung bereit", so Scheuch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /