© Salzburg AG
© Salzburg AG

Salzburg AG: Neues Kraftwerk Hollersbach eröffnet

Kraftwerk liefert sauberen Strom für 5.400 Pinzgauer Haushalte - Altes Krafthaus der Gemeinde zur weiteren Nutzung übergeben - Aufträge großteils an österreichische Unternehmen vergeben

Das Kraftwerk Hollersbach im Oberpinzgau stammt aus dem Jahr 1949. Nun wurde das Kraftwerk mit rund 15 Mio. Euro deutlich erweitert. Durch den Ausbau vervierfacht sich die Leistung der Anlage von 1.320 auf 5.200 Kilowatt (kW), die Jahreserzeugung wurde von ehemals 7,5 Mio. kWh auf 19 Mio. kWh Strom gesteigert. Heute, 3. September 2010, wurde das jüngste Kraftwerk der Salzburg AG, welches rund 5.400 Haushalte mit sauberem Strom aus Wasserkraft versorgt, eröffnet.

Landesrat Walter Blachfellner bekräftigt im Rahmen der Eröffnung die Sinnhaftigkeit des Ausbaus der heimischen Wasserkraft: "Anfang der 90er Jahre stammten noch rund 70 Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms aus heimischen Wasserkraftwerken. Bis 2009 ist der Anteil aufgrund des laufend steigenden Energiebedarfes auf 60 Prozent gesunken. Der maßvolle Ausbau der Wasserkraft ist also dringend notwendig, um nicht in stärkere Abhängigkeit von Stromimporten und fossilen Energieträgern zu kommen. In Salzburg gibt es noch Potenzial, die Wasserkraft im Einklang mit der Natur zu nutzen. Der Ausbau des Kraftwerkes Hollersbach zeigt, wie ohne große Eingriffe in die Landschaft mehr Energie aus dem Wasser gewonnen werden kann." Eine ökologisch verträgliche Energiewende komme, so Umweltschutzlandesrat Blachfellner, ohne den Ausbau der Wasserkraft nicht aus. Für Landesrat Blachfellner steht fest, dass die Auswahl der Standorte für die Nutzung der heimischen Wasserkraft "stets im Dialog mit den Menschen und im Einklang mit der Natur und Umwelt sowie selbstverständlich unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben und Verpflichtungen erfolgen muss".

Auch Energielandesrat Sepp Eisl begrüßt den schonenden Ausbau der Wasserkraft: "Dieses neue Kraftwerk ist ein Beweis dafür, dass trotz sorgsamem und rücksichtsvollem Umgang mit der Natur eine Modernisierung und Leistungssteigerung gelingen kann. Es muss unser Ziel sein, dass wir bei der Gewinnung erneuerbarer Energie vor allem auf Effizienz achten und die richtige Technik am richtigen Ort einsetzen. Dort wo ein Windkraftwerk Sinn macht, soll ein solches gebaut werden. Genau so soll dort Wasserkraft zur Energiegewinnung herangezogen werden, wo die Voraussetzung von Natur und Umwelt gegeben ist."

Dialog mit Anrainern und Gemeinden wichtig

Die Salzburg AG hat rechtzeitig vorgesorgt und bereits vor zehn Jahren ein offensives Investitionsprogramm zum Ausbau der Wasserkraft gestartet: "Als vor zehn Jahren die Salzburg AG gegründet wurde, lag der Eigenerzeugungsanteil bei Strom bei rund 40 Prozent. Trotz steigendem Verbrauch konnten wir den Eigenerzeugungsanteil auf heute rund 52 Prozent steigern. Unser Ziel ist es, bis 2020 den Anteil der Stromproduktion aus eigenen Anlagen auf 60 Prozent auszubauen", sagt Dr. Arno Gasteiger, Sprecher des Vorstandes der Salzburg AG. Er zeigt auch das Erfolgsrezept des heimischen Energieversorgers auf: "Die Salzburg AG hat in den vergangenen acht Jahren acht Wasserkraftwerke neu gebaut oder von Grund auf erneuert. Dies war nur möglich, weil wir von Anfang an mit allen Beteiligten das Gespräch gesucht haben. Durch diesen intensiven Dialog ist bei vielen Projekten ein Mehrwert für Anrainer und Gemeinden geschaffen worden. So wurde in Hollersbach der Hochwasserschutz für die Gemeinde deutlich verbessert und durch die Verlegung des Krafthausstandortes neuer Raum für die Ortsentwicklung geschaffen."

Mehrwert für die Gemeinde

Neben dem gesteigerten Hochwasserschutz profitiert die Gemeinde von zahlreichen Verbesserungen an Infrastuktureinrichtungen. Diese wurden, soweit möglich, im Projekt mit erledigt. So wurde beispielsweise das Trinkwassernetz über rund 500 Meter neu verlegt, Teile des Kanals erneuert. Weiters wurden zusätzliche Bach- und Böschungssicherungen entlang des Hollersbaches umgesetzt und die Zufahrtsstraße am Taleingang optimiert. Auch das Umfeld des Kraftwerksspeichers, im Besonderen der Nahbereich des Gasthofs Seestube -Ausgangspunkt für viele Wanderungen - erhielt ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Günter Steiner, Bürgermeister von Hollersbach: "Wir freuen uns über das gelungene Projekt, das im Einvernehmen mit den Hollersbacherinnen und Hollersbachern umgesetzt wurde. Als Nationalparkgemeinde ist uns eine saubere Stromerzeugung ohne Umweltbelastung sehr wichtig."

Altes Krafthaus der Gemeinde übergeben

Das Krafthaus lag bis dato mitten im Ortszentrum von Hollersbach. Dieses Gebäude sowie das zugehörige Grundstück wurden im Rahmen der Eröffnung der Gemeinde Hollersbach offiziell zur weiteren Nutzungübergeben. "Die Gemeinde Hollersbach hat nun die Möglichkeit, dem Ortszentrum ein neues Gesicht zu verleihen", freut sich Bürgermeister Günter Steiner.

Mehr Strom durch neues Krafthaus

Herzstück des Ausbaus ist das neue Krafthaus an der Mündung des Hollersbaches in die Salzach und eine komplett neue Triebwasserleitung. Durch den damit verbundenen Gewinn an Fallhöhe und nutzbarer Wassermenge und der Modernisierung der technischen Anlagen konnte die Leistung des Kraftwerkes vervierfacht werden. Weiters wurde der Damm des Speichers zur Verbesserung des Hochwasserschutzes umgebaut. Dieser erhielt ein neues Triebwasser-Einlaufbauwerk und ein neues Grundablassschützenhaus. Der Damm wurde um 1,5 Meter auf insgesamt 18 Meter erhöht und die Hochwasser-Entlastungsanlagen den aktuellen Anforderungen angepasst.

Wertschöpfung im Land

Das Ausbauprojekt ist mit einer Investitionssumme von rund 15 Mio. Euro ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls. Fast ausschließlichösterreichische Unternehmen wurden für das Projekt beauftragt. Davon profitieren auch regionale Betriebe wie zum Beispiel das Bauunternehmen Empl und das Planungsbüro Feuersinger aus Mittersill, die Rosentalschmiede aus Neukirchen oder der Holzbaumeister Rainer aus Uttendorf. "Als Salzburger Leitbetrieb ist die Salzburg AG seit jeher bemüht, unter Einhaltung der rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgaben die Wertschöpfung in der Region zu halten", ergänzt Gasteiger.

Technische Daten:

Kraftwerkstyp: Speicherkraftwerk
Engpassleistung: von 1,32 auf 5,35 MW
durchschnittl. Jahreserzeugung: von 7,5 auf 19 Mio. kWh Strom Investitionsvolumen: rd. 15 Mio. Euro

Quelle: SALZBURG AG


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /