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Wlodkowski: Deutsche Atomkraftwerk-Entscheidung verändert Förderbedarf

Ökostrombericht macht deutlich: Ausbau von Alternativstrom stagniert seit 2007

"Der Ökostromausbau in Österreich ist ins Stocken geraten, das zeigt der aktuelle Ökostrombericht deutlich. So ist hier die Strommenge im Jahr 2009 gegenüber 2008 gleich geblieben, bei keiner einzigen alternativen Technologie gab es Steigerungen der Einspeisemengen. Auch das Förderungsvolumen hat sich in den letzten Jahren kaum geändert: 2007 waren es ca. EUR 300 Mio., im Jahr 2008 ca. EUR 260 Mio. und im vergangenen Jahr EUR 280 Mio.

Die von der E-Control heute publizierten Prognosen für einen ab 2010 steigenden Förderungsbedarf im Ökostrombereich sind daher nachweislich nicht auf steigende Strommengen aus erneuerbaren Quellen in Österreich zurückzuführen, sondern resultieren aus der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke. Diese Verlängerung beeinflusst die Strommarktpreise negativ und hat damit ungünstige Auswirkungen auf den künftigen Förderbedarf für Ökostromanlagen", erklärte heute Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.

Österreich verfolgt andere Energiestrategie

"Österreich verfolgt eine andere Politik als der deutsche Nachbar. Wir wollen an der Energiestrategie und am Ökostromausbau festhalten. Der heimische Weg der erneuerbaren Stromerzeugung muss daher weitergeführt werden. Der Wunschtraum der E-Control, kurzfristig billigen Atomstrom statt langfristig nachhaltigen Ökostrom zur Abdeckung des steigenden Strombedarfes zu verwenden, entspricht jedenfalls nicht unseren Vorstellungen von einer ökologisch verträglichen und nachhaltigen Energiepolitik", stellte Wlodkowski klar.

Energiestrategie umsetzen

"Ein für alle Mal: Es ist nicht die Aufgabe des behördlichen Regulators des österreichischen Strommarktes, Energiepolitik im Sinne der Fossilen- und Atom-Lobby zu machen und die erneuerbaren Quellen gegeneinander auszuspielen. Es ist allerhöchste Zeit, die Maßnahmen, die die Energiestrategie vorsieht, zu verwirklichen und dabei müssen wir alle ganz kräftig an einem Strang ziehen. Denn letztlich hatÖsterreich verbindliche Zielvorgaben der EU-Richtlinien bis 2020 einzuhalten. Das wird uns nur gelingen, wenn wir sowohl für die Ziele bei erneuerbarer Energie als auch bei den Zielen für die Treibhausgas-Einsparung alle verfügbaren Potenziale nutzen", betonte der Präsident.

"Statt unnötigen Zwist aus welchen Gründen auch immer zu säen, müssen wir unsere Kräfte bündeln und in jedem Bereich alle Möglichkeiten optimal ausschöpfen. Die vorhandenen Technologien sind zügig weiterzuentwickeln, von Biogas über feste Biomasse, Windkraft bis hin zur Wasserkraft und Photovoltaik, um die Energiestrategie optimal umsetzen zu können. Es ergibt keinen Sinn, wegen der Nostalgiepolitik der Fossilen-Freunde Milliarden-Euro-Strafen für Zielverfehlungen zu bezahlen, statt rechtzeitig wertvolle Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen, die Wertschöpfung im Inland zu halten und der Forschung einen Vorsprung zu sichern", so Wlodkowski.

Quelle: LK Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /