© oekonews-  Michael Sigmund
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SunnyBAG Solar-Tasche: Der oekonews Praxis-Test

Viele kennen das: Ein wichtiger Anruf - und plötzlich ist das Handy leer. Kann eine neu entwickelte Tasche aus der Steiermark hier Abhilfe schaffen?

© Michael Sigmund- oekonews.at
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© SunnyBAG
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Immer mehr elektronische Devices begleiten unseren Alltag:
Privat-Handy, Firmen-Handy, Laptop, GPS-Navigationsgerät, Digi-Cam, etc. Entscheidend dabei: Nur wer immer rechtzeitig auflädt, kann die Geräte auch jederzeit nutzen. Ein vergessener Ladevorgang und/oder ein zu langer Außen-Einsatz und schon heißt es: Bitte erst zurück an die Steckdose! Oder besser 'hieß es' denn beim plözlichen Leerwerden zumindest einiger der genannten Geräte soll die SunnyBAG nun Abhilfe schaffen.

Funktionsweise und technische Qualität der Solar-Tasche

In die Frontabdeckung sind jeweils zwei flexible Photovoltaik-Paneele mit einer gesamten Peak-Leistung von 3 Watt eingearbeitet. Diese laden bei Sonnen-, oder zumindest direktem Tageslicht einen integrierten Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 2.000 mAh, welcher als Zwischenspeicher dient. An diesem werden die stromhungrigen Geräte dann im Bedarfsfall angeschlossen.
Der Solarstrom wird dabei über einen Mini-USB Eingang in den Zwischenspeicher-Akku eingespeist, die zu ladenden Geräte können über diverse mitgelieferter Adapter an dessen USB-Ausgang angeschlossen werden. Das funktioniert aufgrund deren relativ hohen Stromverbräuche zwar nicht mit handelsüblichen Laptops, jedoch sehr gut mit Handys, Smartphones, MP3-Playern, etc.
Ein Tipp: Die mitgelieferten Adapterstecker sind nur von mäßiger Qualität und haben keinen besonders festen Sitz. Dank des standardisierten USB-Anschlusses sollte daher mölichst auf bessere Alternativen zurückgegriffen werden - für iPod und iPhone beispielsweise auf Original-Ladekabel von Apple. Auch für viele Handys und Kleingeräte anderer Marken gibt es hochwertige USB-Ladekabel im gut sortierten Fachhandel.

Einsatz im mitteleuropäischen Alltag

Gleich vorweg: Bei mitteleuropäischen Wetterverhältnissen und dem durchschnittlichen Alltag von StudentInnen oder Büromenschen ist die SunnyBAG KEINESFALLS dazu geeignet, diverse elektronische Geräte täglich voll zu laden und gänzlich auf den Anschluss an das Stromnetz zu verzichten. Dafür ist die kurzfristig gesammelte Licht-Energie bei den wenigen Aufenthalten im Freien einfach zu gering. Aufgrund des dichten Steckdosennetzes und des relativ geringen Verbrauchsanteils der elektronischen Begleiter am gesamten Stromaufkommen ist dies aber auch gar nicht notwendig.
Über Tage und Wochen hinweg reicht sporadisches Sonnenlicht um nach und nach den Akku wieder voll zu bekommen. Droht eines Tages dann wieder einmal der Ausfall eines elektronischen Helfers im entscheidenden Moment, reicht der Anschluss an den USB-Connector des Akkus der SunnyBAG überall und jederzeit. Ist das Ladekabel lang genug, so kann das entsprechende Gerät auch während des Ladevorgangs zum Telefonieren, SMS Schreiben/Lesen, Internet-Surfen, Navigieren, etc. verwendet werden.
Sollte es einmal notwendig sein, dass der SunnyBAG Akku nach einem erfolgten Einsatz sehr rasch wieder bereit ist, so bietet sich noch die Möglichkeit der Ladung per USB, beispielsweise mittels Anschluss an einen Computer oder ein USB-Netzgerät.

Einsatz im sonnigen Süden bei ausgiebigen Aufenthalten im Freien

Der oekonews-Reporter selbst konnte die SunnyBAG leider noch nicht im sonnigen Süden testen. Vom Entwickler und Geschäftsführer Ing. Stefan Ponsold erfuhren wir aber, dass die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" eine spezielle Version der Solar-Tasche bereits erfolgreich im Dauereinsatz habe. Diese soll dank einer ausklappbaren zweiten Solarfläche auch genügend Energie für Satellitentelefone und kleine Notebooks bieten.

Sunnybag.at

Verarbeitung der Tasche

Die schicke SunnyBAG gibt es bisher in den Materialausführungen Echt-Leder und Kunst-Leder. Auch zwischen zwei verschiedenen Größen kann gewählt werden. Die Verarbeitung ist ordentlich, die Taschen machen insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck.
Übrigens wurde während der Test-Zeit der Wunsch gehört, die Solar-Taschen auch in einem etwas "weiblicheren" Design anzubieten.

Preis und Verfügbarkeit

Die SunnyBAG ist in der kleineren Ausführung um 279 und die größeren um 299 Euro erhältlich. Aufgrund des modischen Erscheinungsbildes, der hochwertigen Verarbeitung, der intelligenten Innenaufteilung und der relativ leistungsstarken elektrischen Komponenten erscheint der Preis jedenfalls angemessen. Und wenn sie bloß ein einziges Mal ein entscheidendes Telefonat ermöglicht, welches aufgrund eines leeres Akkus sonst verpasst worden wäre, kann sie ihr Geld bereits mehr als Wert sein.

Außerdem bringt die SunnyBAG für alle in der Solar- oder sonstigen Öko-Branche arbeitende Menschen einen nicht zu unterschätzenden Werbe-Effekt.

Seit Anfang September kann die SunnyBAG über den Webshop www.sunnybag.at und in einigen ausgesuchten Design-Shops gekauft werden.

Sunnybag.at

Fazit

Für das ausschließliche Aufladen elektronischer Kleingeräte über das Licht mag die SunnyBAG in sehr sonnigen Regionen der Erde bei möglichst durchgehendem Aufenthalt im Freien geeignet sein. In mitteleuropäischen Breitengraden ist dies keinesfalls ganzjährig möglich, wäre aber aufgrund unseres dichten Steckdosennetzes auch gar nicht notwendig.
Hier ist es viel wichtiger, dass die Tasche in den seltenen aber oftmals äußerst unpassenden Momenten, in welchen die Akku-Power eines kleinen Begleiters plötzlich ausfällt, einspringen kann. Hat die SunnyBAG zwischen diesen "Notfällen" genügend Zeit, lädt sie sich einfach selbstständig und unauffällig wieder auf.
Die Verarbeitung ist prinzipiell sehr gut, lediglich das mitgelieferte Ladekabel und die zugehörigen Adapterstecker wirken etwas "billig". Ein Austausch gegen höherwertige Komponenten ist hier aber leicht möglich.
Insgesamt jedenfalls eine äußerst interessante Innovation aus der Steiermark.


Sunnybag.at

PS- vom Rest der Redaktion: Wir waren allein vom positiven "Auffallen" in der Öffentlichkeit mit der Tasche sehr begeistert!

GastautorIn: Michael Sigmund für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /