© Viehmann Dominik/pixelio.de
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Britische AKWs ohne Subventionen

Acht neue Atomkraftwerke bis 2025?

Atompolitik auf andere Art - in der Vorwoche gab der britische Minister für Energie und Klimawandel, Chris Huhne, bekannt, dass bis 2025 acht neue Atomkraftwerke in Großbritannien in Betrieb gehen sollen. Im Vorjahr wurde von Ed Miliband, damals noch Energieminister, von 10 neuen Standorten gesprochen. Nun wurden die Orte bekannt gegeben: Bradwell in Essex, Hartlepool und Heysham in Lancashire, Hinkley Point in Somerset, Oldbury in South Gloucestershire, Sellafield in Cumbria, Sizewell in Suffolk und Wylfa in Anglesey. Alle sind exakt in der Nähe bestehender Anlagen. Ein politischer Schachzug: damit könnte es regional weniger Widerstand gegen die neuen Kraftwerke geben, außerdem gibt es bereits Kühlwasser vor Ort und Stromleitungen.

Kommt in Großbritannien tatsächlich eine Renaissance der Atomkraft vor der Tür? Das muss auch nicht so sein, denn die Regierung hat gleichzeitig angekündigt, dass es keine Subventionen für neue Atomkraftwerke geben soll. Damit werden die Investitionen unkalkulierbar. Atomkraft gilt als zu kostenintensiv. Atomkraftwerke zu bauen, zu betreiben und zurückzubauen sei die Aufgabe von Stromversorgern, die Regierung sei dazu da, entsprechend für die Sicherheit zu sorgen, meinte Energieminister Huhne.

Darren Johnson von den britischen Grünen schrieb im Juni in einem Leserbrief an den Guardian, dass EDF annimmt, nur 20 Prozent der Rückbaukosten für neue Akws tragen zu müssen. Man darf gespannt sein, wie sich die Frage in Großbritannien weiter entwickelt. Die Endlagerfrage führt ebenfalls zu regen Debatten- die Industrie will nur bis zu einem gewissen Betrag an einer geplanten Endlagerstätte mitzahlen, bei Kostenüberschreitung solll den Rest die Regierung übernehmen. Weitere Fragen, wie eine Versicherung für den Fall eines Supergaus sind ebenfalls immer noch ungeklärt. Die Höhe einer solchen Versicherung würde die Einnahmen aus den AKWs explodieren lassen. Man darf gespannt sein, wie sich die Frage in Großbritannien weiterentwickelt.

Übrigens: Gleichzeitig soll bis 2025 rund die Hälfte der neuen Energieerzeugung Großbritanniens aus erneuerbaren Energiequellen kommen, der Großteil aus Windenergie.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /