© Eco-Vent
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Kleinwindkraft wird auf ihre Praxistauglichkeit getestet

Zwei Projekte sollen Erfahrungen liefern

Die vor kurzem veröffentlichte Studie "Das Potenzial der Kleinwindkraft in NÖ" des Landes Niederösterreich und der Arbeitsgemeinschaft für Erneuerbare Energie fasst die Ergebnisse der Ertragsmessung von 13 Kleinwindkraftanlagen an verschiedenen Orten zusammen. Wenig überraschend haben die Anlagen an den Standorten mit den stärksten Windverhältnissen die besten Erträge erzielt. Eine klarere Differenzierung gab es bezüglich der Effizienz der Anlagen: "Die durchschnittliche Auslastung von 567 Volllaststunden spiegelt die aktuelle Ertragssituation wider und steht damit im Gegensatz zu den Versprechen einiger unseriöser Hersteller", so das Fazit der Analyse. Erfreulich war, dass drei Anlagen - zwei von Eco-Vent und eine von Fuhrländer - an den besten Standorten über 1.000 Volllaststunden erreicht haben. Warum schlechte Standorte gewählt wurden, lag laut Studie oft an den Betreibern selbst, die ihr Windrad partout vor der eigenen Haustür aufstellen wollten.

Spatenstich für Kleinwindpark

Der niederösterreichische Landesversorger EVN hat das österreichweit grösste Projekt zur Evaluierung der Kleinwindkraft gestartet. Aufgrund der steigenden Nachfrage seitens ihrer Kunden plant die EVN, Windmessungen und Kleinwindräder anzubieten. Wegen mangelnder Erfahrung damit kann sie aber derzeit noch keine haltbaren Empfehlungen abgeben. Deswegen hat EVN-Projektleiterin Lisa Lackner den "Energieerlebnispark Lichtenegg" in der Buckligen Welt projektiert. Am 16. September erfolgte der Spatenstich für die Errichtung von zehn unterschiedlichen Kleinwindkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils maximal 10 kW, die in unmittelbarer Nähe der grossen Windkraftanlage in Lichtenegg aufgestellt werden. Unter gleichen Rahmenbedingungen soll eine aussagekräftige Langzeitmessung von mindestens einem vollen Jahr erfolgen. Die kleinen Kraftwerke haben Nabenhöhen von maximal 20 Metern, eine durchschnittliche Nennleistung von 4,5 kW und einen Rotordurchmesser zwischen 2,8 und 8,4 Metern. Der Lichtenegger Bürgermeister Franz Rennhofer hat sich für das Projekt voll eingesetzt: Alle Anlagen sind bereits genehmigt. Zusätzlich wird auch eine Photovoltaik-Anlage mit 10 kW installiert. Eine Batterie mit einem Speichervermögen von 100 Kilowattstunden soll die fluktuierenden Energien zu einer Art "lokalem Speicherkraftwerk" bündeln. Das Projekt untersucht die Sinnhaftigkeit, derartige Systeme in den Ausgleichs- und Regelenergiemarkt einzubinden und damit die Netzstabilität zu unterstützen. Privathaushalte hätten dann künftig nicht nur die Möglichkeit, Strom zu erzeugen, sondern würden auch zur Verbesserung der Stromnetze beitragen.

Link-Tipps


Zur offiziellen, Hersteller-unabhängigen, Homepage zur kleinen Windkraft - www.kleine-windkraft.at

Dieser Artikel erschien in der Mitglieder-Zeitschrift ""windenergie" der IG Windkraft - zu den Publikationen, die (kostenlos) zum Download bereitstehen:
www.igwindkraft.at/index.php?xmlval_ID_KEY[0]=1032


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /