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GLOBAL 2000 überreicht BM Berlakovich die rote Klimaschutz-Laterne

"Zug der Schlafmützen" mahnt Richtungswechsel in der österreichischen Klimapolitik ein - Österreich ist Klimaschutz-Schlusslicht der EU

Während die Europäische Union insgesamt ihre zugesagten CO2-Reduktionen erreicht, präsentiert sich Österreich bei der Weltklimakonferenz als Klimaschutz-Schlusslicht. "Die EU-Klimaschutz-Ziele reichen nicht aus, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu halten, hier muss dringend nachgebessert werden. Selbst diese Ziele werden von Österreich verfehlt. Der Klimaschutz duldet keinen Aufschub, dennoch liegen wir auf dem letzten Platz im 'Zug der Schlafmützen'", kritisiert Johannes Wahlmüller, Klimaexperte der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Wenn alle Zertifikats-Zukäufe berücksichtigt werden, bleibt Österreich immer noch als Klimaschutz-Schlusslicht übrig. Aus diesem Grund überreicht die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 heute mit dem 'Zug der Schlafmützen' Minister Berlakovich die rote Laterne. "Wir müssen inÖsterreich endlich zu einer aktiven Klimaschutzpolitik kommen. Unsere derzeitige Rolle ist beschämend für das vermeintliche Umweltmusterland. Deshalb wollen wir dem Minister die rote Laterne als Mahnung übergeben, endlich einen Kurswechsel vorzunehmen", so Wahlmüller.

Während EU-weit die Emissionen gegenüber 1990 um 17,3 Prozent gesunken sind - und damit schon heute das Ziel 20 Prozent der Emissionen bis 2020 zu reduzieren, fast erreicht ist, sieht die Lage in Österreich düster aus. "Nur drei Länder in der EU erfüllen ihre Ziele nicht. Österreich ist das Land, das am weitesten von seinen Zielen entfernt ist. Selbst wenn alle CO2-Zertifikatsstrafzahlungen und der Zuwachs an Wald in die Waagschale geworfen werden, bleibt noch eine satte Zielverfehlung von acht Prozent. Das bedeutet, dass wir künftig noch mehr Steuergeld in den Zukauf von Zertifikaten stecken müssen, anstatt wirklichen Klimaschutz im Inland zu betreiben", beschreibt Wahlmüller den Status Quo.

Viele EU-Staaten haben Klimaschutzmaßnahmen, wie ökologische Steuerreformen oder Einspeisetarife für Ökostrom umgesetzt und davon profitiert. Diese Staaten sind bereit mehr zu tun. Österreich steht leider auf der Seite der Bremser", so Wahlmüller.

Johannes Wahlmüller ist der NGO-Vertreter in der österreichischen Delegation bei der Klimakonferenz in Cancun.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /