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Smart Grids: Euro 1,6 Mio für Salzburger Leuchtturmprojekte vom Klimafonds

Internationale Jury zeichnet Salzburgs Vorreiterrolle und Innovationskraft aus - Klima- und Energiefonds fördert zukunftsweisende Projekte der Salzburg AG, Salzburg Wohnbau und Siemens AG Österreich

Ende 2009 wurde Salzburg vom Klima- und Energiefonds als "1. Smart Grids Modellregion" ausgezeichnet. Nun erhält die Smart Grids Modellregion Salzburg den Zuschlag für die Umsetzung von innovativen Leuchtturmprojekten. 1.600.000 Euro an Förderungen für eine Smart Grid-optimierte Wohnanlage und eine Modellgemeinde hat der Klima- und Energiefonds den Salzburgern zugesagt.

"Uns freut es natürlich riesig, dass wir den Zuschlag erhalten haben, ich sehe das als Beleg unserer Innovationskraft", ist Mag. August Hirschbichler, im Vorstand der Salzburg AG u.a. für die Netze zuständig, stolz. Sein Vorstandskollege Dr. Arno Gasteiger ergänzt: "Neue Wege in der Energieversorgung benötigen nicht nur hervorragende Forschungsleistungen, sondern auch genügend Raum für Tests in realen Gebäuden, Anlagen und Netzen. Die Smart Grids Modellregion ermöglicht diese Demonstrationsvorhaben und sichert so die optimale Umsetzung innovativer Energiekonzepte."

Mag. David Brenner, LH-Stv. in Salzburg, Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG und Mitglied des Steering Comittees Smart Grids: "Salzburg positioniert sich mit der Smart Grids Modellregion schon heute als wichtiger Akteur für die Energielösungen von morgen. Besonders mit dem Projekt "Haus der Zukunft" ("HiT"-Projekt) bleiben wir international im Gespräch und schaffen auch langfristig Arbeitsplätze und Wirtschaftsimpulse." LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer, Mitglied des Steering Comittees Smart Grids: "Neue Technologien werden in der Modellregion nicht nur erforscht, sondern beispielsweise bei dem Projekt mit der "Salzburger Modellgemeinde" (Projekttitel "DG Demonet") auf ihren tatsächlichen Nutzen für die gesamte Bevölkerung hin getestet. Smart Grids stellen so greifbare Lösungen dar und schaffen zusätzlich wichtige Arbeitsplätze für die gesamte Region. Das ist ein wichtiger Impuls für den Wirtschafts- und Technologiestandort Salzburg." "Mit Leuchtturmprojekten, wie es unter anderem das Salzburger HiT-Projekt ist, machen wir Österreich international sichtbar und stecken unsere Kompetenzfelder klar ab. Wir schaffen damit aber auch national ein Bewusstsein für nachhaltige Energielösungen - nur so kann der Weg in eine sichere Energiezukunft gelingen", so Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds Österreich. "Die Leuchtturm-Förderung für die Salzburg AG ist eine Auszeichnung für ein wichtiges Pionierprojekt, das wir mit viel österreichischem Smart-Grid Know-how und unserer intelligenten AMIS-Stromzählern tatkräftig unterstützen", so Gunter Kappacher, Energie-Vorstand der Siemens AG Österreich.

- Die Netze der Zukunft sind smart

Smart Grids sind die Netze der Zukunft: intelligente Energienetze, die alle Teilnehmer des Energiesystems miteinander verbinden. Dabei wird Datenaustausch und Energietransport in beide Richtungen möglich, nicht wie bisher nur in eine. Die zukünftigen Energienetze sind mit dem Internet vergleichbar: Stromkonsumenten ("Consumer") wachsen mit Stromproduzenten ("Producers") zusammen zum Kunden von morgen, dem "Prosumer": sie werden aktiver, steuern ihre Nachfrage, erzeugen selbst Energie, speisen diese ins Netz ein und benötigen zu anderen Zeiten Strom aus dem Netz, man spricht von einer "Internetisierung der Stromnetze". Smart Grid bedeutet dabei eine Weiterentwicklung (Evolution) und ganzheitliche Organisation der bestehenden Stromnetze: zentrale Elemente bilden das Rückgrat, dezentrale Elemente erlauben Flexibilität. Zu den Stromleitungen kommen Datenverbindungen, die alle Akteure miteinander vernetzen. Ziel ist es, Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen und das Netz stabiler und effizienter zu machen.

- Modellgemeinde und Haus der Zukunft

Der Klimafonds fördert folgende Leuchtturmprojekte in der "Smart Grids Modellregion Salzburg":

- Die "Salzburger Modellgemeinde" (Projekttitel "DG Demonet"), bei diesem Feldversuch soll in einer ländlichen Salzburger Gemeinde eine so hohe Dichte an Photovoltaik-Anlagen und Elektro- Fahrzeugen installiert werden, dass neue, intelligente Lösungen notwendig werden um die Versorgungsqualität sicherzustellen. So kann die Salzburg AG gemeinsam mit ihren Forschungs- und Technologiepartnern theoretische Modelle im realen Betrieb testen und weiterentwickeln.

Das "Haus der Zukunft" (Projekttitel "HiT"): hier wird gemeinsam mit der Salzburg Wohnbau eine Smart Grids-optimierte Wohnanlage geplant und gebaut. Die Wohnanlage soll Smart Grids allgemein greifbar machen und für Besichtigungen genutzt werden.

Diese Projekte ergänzen das bestehende Projektbündel der Modellregion und sind die nächsten konkreten Schritte zur Umsetzung der "Smart Infrastructure" in Salzburg.

- Smart Grids in Salzburg langfristig verankert

Seit 2004 beschäftigt sich die Salzburg AG mit Smart Grids. Salzburg nimmt bei der Entwicklung von Smart Grids eine nationale und internationale Vorreiterrolle ein. Die Smart Grids Modellregion Salzburg wird von der Salzburg AG, Siemens AG Österreich und Salzburg Wohnbau getragen und von einem interdisziplinären Forschungsteam (AIT-Austrian Institute of Technology, TU Wien, CURE und Fichtner) unterstützt. In der Modellregion werden unterschiedliche Smart Grids Anwendungen und Fragestellungen (wie z.B. Integration erneuerbarer Energien in Stromverteilnetze, Smart Metering, E-Mobilität, Demand-Side-Management und virtuelle Kraftwerke) in einem integrierten Gesamtsystem zusammengeführt und in konkreten Leuchtturmprojekten umgesetzt. Neben der Entwicklung und Demonstration technischer Lösungen spielt dabei insbesondere die Analyse der Kundenakzeptanz und -integration sowie der Nutzerfreundlichkeit eine zentrale Rolle.

Quelle: Salzburg AG


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /