Strom für eine ganze Gemeinde-maxx-solar & energie spendet Solaranlage in Südafrika

Waltershausen/Kapstadt. Fragen kostet nichts – das dachte sich wohl auch Otto Kohlstock, als er Ende des vergangenen Jahres das Businessforum in Kapstadt zum Thema Erneuerbare Energien besuchte, und Unterstützung für sein Hilfsprojekt suchte. Dort traf der Leiter der lutherischen Gemeinde Ithemba Labantu auf Dieter Ortmann, Geschäftsführer der maxx-solar & energie GmbH &Co.KG aus Waltershausen und damit auf offene Ohren.
Seit 28 Jahren arbeitet der 58-jährige Kohlstock in der spendenfinanzierten Einrichtung. „Strom ist in Südafrika Mangelware und wird daher immer teurer“, erklärt er. „Wir benötigen für unser Zentrum in Kapstadt sehr viel Energie für den angegliederten Kindergarten, die Suppenküche, welche die Kinder des Town Ships mit kostenlosem Essen versorgt, für die kleine Schule mit der Lehrwerkstatt und vor allem das Aidshospiz mit dem medizinischen Versorgungszentrum.“ So fiel es der Verwaltung in der Vergangenheit immer schwerer, die steigenden Energiekosten zu decken.

Gemeinsam mit der Bosch Solar Energy AG greift der Waltershäuser Unternehmer nun dem Zentrum unter die Arme. So soll eine Solaranlage errichtet werden, die in den nächsten 25 Jahren jährlich rund 250.000 Kilowatt Energie erzeugt. Die Anlage soll dem Hilfszentrum nicht nur Strom liefern, sondern in erster Linie die schwierigen medizinischen Versorgungs-möglichkeiten bei den häufigen Stromausfällen in der Gemeinde absichern. „Dafür stellt die Bosch Solar Energy AG rund 20 Module zur Verfügung, wir übernehmen die Wechselrichter, das Montagematerial sowie die fachmännische Installation und Einrichtung“, so der maxx-solar-Geschäftsführer. Die Planungsphase ist bereits abgeschlossen. Am Montag trafen maxx-solar-Mitarbeiter in Kapstadt ein, um mit den Arbeiten zu beginnen.

Bis 2013 wollen Regierung und Wirtschaft weg vom Hauptenergielieferanten Kohle und 16% der benötigten Energie durch erneuerbare Energien abdecken“, erklärt Dieter Ortmann. „Doch wo Deutschland beispielsweise seit vielen Jahren wissenschaftliche Pionierarbeit leistet, steckt Südafrika noch in den Kinderschuhen.“ Daher lernen die Jugendlichen in der Lehrwerkstatt in Ithemba Labantu anhand eines kleinen Solardachs, wie Energie umgewandelt und beispielsweise warmes Wasser aufbereitet wird.

Bis zur Einweihung Mitte März gibt es noch eine Menge zu tun – dann wird auch Dieter Ortmann wieder vor Ort sein. „Wir werden regelmäßig wiederkommen, und uns an Projekten und Bildungsmaßnahmen beteiligen, in Netzwerke einbringen und die Wirtschaft hier an die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien heranführen.“ Auch wenn es noch vieler kleiner Schritte bedarf, bis das Land vollständig mit Strom versorgt ist, für Otto Kohlstock und Ithemba Labantu ist ein erster wichtiger und großer Schritt getan.