© Joujou pixelio.de
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Rheinische Post: Ewige Atomdebatte

Ein Kommentar von Martin Kessler

Düsseldorf - Die friedliche Nutzung der Atomenergie wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Im Jahr 1961 ging in Deutschland das erste Atomkraftwerk ans Netz. Ausgerechnet an ihrem Jubiläum wird nun das Ende der Kernkraft eingeläutet. Zum Schluss muss man sagen, dass die Hoffnungen in diese Energieform getrogen haben. Die Atomkraft, das war wohl ihr größtes Handicap, fand nie die volle Akzeptanz der Bevölkerung. Am Anfang waren eher Konservative gegen die scheinbar grenzenlose Energie, später die ökologische Linke und dann auch die Sozialdemokratie, die einst zu den glühendsten Befürwortern zählte. Doch es ist nicht nur die mangelnde Akzeptanz. Die Kernkraft steht auch für den Hochmut unserer Spezies. Sie ist eine Nullfehler-Technologie. Und das passt nicht zum Menschen mit seinen Schwächen. Dass ausgerechnet im Land der Nullfehler-Produktion, in Japan, die Kernkraft scheitert, ist mehr als nur eine grausame Anekdote. In Deutschland gab es bereits einen Konsens über einen langfristigen Ausstieg. Der wurde ohne Not verlassen. Jetzt zeigt sich, dass diese Einigung, die Gegner und Befürworter der Kernkraft versöhnte, weiser war als gedacht.

Quelle: Rheinische Post / Redaktion


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /