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Weniger Energieverbrauch für die Zukunft- davon jedoch mehr elektrisch

Investitionen und Innovationen für eine nachhaltige Energieversorgung - ohne Atomenergie, mit Energieeffizienz

Eine zukunftsfähige österreichische Energiestruktur, die hauptsächlich auf Strom aus nachhaltigen Ressourcen basiert, will Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft, realisieren. Mit einem Innovations- und Investitionsprogramm möchte die E-Wirtschaft wichtige Beiträge zur Energiestrategie Österreichs leisten, so der Präsident von Oesterreichs Energie, Wolfgang Anzengruber bei einem Pressegespräch in Wien. ‘Ein zukunftsfähiges Energiesystem wird mit der Hälfte der heute benötigten Energie auskommen, aber zu 50 Prozent auf Strom aufbauen’, meinte Anzengruber.

‘Der aktuelle Investitionstest der E-Wirtschaft zeigt eine Steigerung der Investitionen um durchschnittlich 20 Prozent jährlich seit 2006’, sagt Anzengruber. 2008 investierte die E-Wirtschaft 1,3 Mrd. Euro und 2009 waren es bereits 1,6 Mrd. Euro. Bis 2020 sollen die Investitionen in dieser Höhe weiter gehen. Mehr als zwei Milliarden Euro an Investitionen soll es bis 2020 in Österreichs Volkswirtschaft pro Jahr geben, einen Großteil mit heimischer Wertschöpfung.


Steigende Bedeutung der Elektrizität

Wichtigste Maßnahme für die Zukunft wird sein, die Effizienz des Energieeinsatzes in Österreich zu verbessern. Anzengruber: ‘Mit aktuell bereits verfügbaren Technologien ließe sich so bis 2050 der Energieverbrauch Österreichs auf etwa 150 Milliarden Kilowattstunden halbieren.’ Mit hocheffizienten Co- und Polygeneration samt Wärmepumpen, mit energieautonomen Gebäuden sowie mit innovativen Mobilitätskonzepten samt voll-elektrischen Antrieben sollte bis 2050 der dann erforderliche Bedarf an Energie-Dienstleistungen mit der Hälfte der derzeitigen Energiemengen erfüllbar sein. Bei einer Halbierung des Energieverbrauchs würde der derzeitige Anteil der Elektrizität am Energieverbrauch von rund 20 Prozent bereits 40 Prozent des Bedarfs abdecken. Anzengruber meint: ‘Mit einer Ausweitung der aktuellen Elektrizitätsmengen um ein Viertel würde die Elektrizität 50 Prozent der künftigen Energienachfrage erfüllen.’ Als ein Beispiel für Energieeffizienz nannte er auch die Elektromobilität.

Ziel der E-Wirtschaft ist auch eine Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um ein Viertel von 48 Milliarden Kilowattstunden auf 60 Milliarden Kilowattstunden. Die Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, Barbara Schmidt sagt: ‘Die Unternehmen der österreichischen E-Wirtschaft sind bereit, gemeinsam mit der Politik und allen interessierten Stakeholdern eine Energie-Roadmap für die Zukunft zu verwirklichen. Dazu erforderlich ist ein nationales Programm zu Umsetzung der Energiestrategie, das alle Gebietskörperschaften und beteiligten Ministerien einbezieht und das planbare Rahmenbedingungen für die langfristig zu tätigenden Investitionen schafft.’
Wichtige Punkte dabei sind eine zielorientierte Ökostromförderung und eine nationale Agenda zum Ausbau der smarten Elektrizitätsinfrastruktur.

Anzengruber sprach sich gegen die Nutzung von Atomkraft aus. "Beim Gesamtkostenvergleich war Atomenergie wahrscheinlich nie wirtschaftlich!" meint Anzengruber.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /