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Kleine Fortschritte beim japanischen Atomreaktorunfall

Stromleitung verlegt, Wasser soll morgen wieder fließen - mit VIDEO

15.00 Uhr- Ein Zwischenbericht vom Atomkraftwerk Fukushima 1 in Japan.

Noch immer sind Techniker damit beschäftigt, einen Super-GAU zu verhindern. Es hat mehrere Explosionen vor Ort gegeben. Eine Notstromleitung wurde verlegt, mit der die Kühlkreisläufe wieder in Gang gebracht werden sollen- wenn alles klappt, sollte morgen vormittags wieder Wasser in den Kühlkreisläufen fließen. Derzeit wird mit Wasserwerfern versucht, das Schlimmste zu verhindern. Im Trinkwasser wurde radioaktiv verseuchtes Jod festgestellt. Die japanische Regierung hat die Lebensmittelzufuhr aus der Provinz Fukushima eingestellt.


Was ist bei den einzelnen Blöcken los?

REAKTOR 1: Die Notstromkabel, mit denen eine Kühlung wieder funktionieren soll, sind bis in die Nähe verlegt, ob die Wasserpumpen damit morgen tatsächlich funktionieren, ist noch unklar. Wasserstoffexplosionen und Brände fanden hier statt- es sollen rund 70 Prozent der Brennstäbe beschädigt sein.


REAKTOR 2: Auch hier wurden Notstromkabel verlegt, um die Kühlung wieder in Gang zu bringen- ob es klappt, st genauso unklar wie bei Block 1. Es gab auch schwere Explosionen und Brände. Die innere Hülle des Reaktors ist beschädigt worden - Radioaktivität ist bereits ausgetreten.

REAKTOR 3: Wasserwerfer sorgen (es sind bereits mehr als 1.000 Tonnen versprüht worden) mit Meerwasser derzeit für eine Kühlung des Reaktors. Vorerst mit Erfolg, so die japanische Regierung. Hier ist die Lage laut Experten besonders kritisch: die hochgiftigen NOX-Brennelemente dieses Reaktors. Sie enthalten gefährliches Plutonium. Die Kühlung ist auch hier ausgefallen, die innere Reaktorhülle soll aber noch intakt sein.


REAKTOR 4: Wird ebenfalls mit Wasser von außen gekühlt. Der Reaktor war zwar bereits abgeschalten, durch die Explosionen gibt es jedoch Löcher in der Außenwand des Gebäudes und das Dach wurde ebenfalls zerstört. Radioaktivität ist auch hier ausgetreten. Der BLOCK 4 wird als weitere große Gefahrenquelle gesehen, da hier benutzte Brennelemente in einem Kühlbecken mit wenig Wasser von einer Überhitzung bedroht sein dürften.


REAKTOREN 5 und 6: Bisher noch weniger Probleme. In die Dächer wurden Löcher gebohr, damit Wasserstoff entweichen kann und es nicht zu weiteren Explosionen kommt. Beide Blöcke waren bereits vor dem Beben außer Betrieb. Aber die Brennelemente-Lagerbecken sind noch gefüllt. Sie werden derzeit mit Notstrom aus Dieselgeneratoren gekühlt.





Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /